Gesundheit

"Das Risiko von Dampfern steigt wirklich stark an"

Raucher gelten als besonders anfällig für schwere Covid-19-Verläufe. Für Vaper haben Forscher nun ähnlich schlechte Nachrichten.

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Jugendliche und junge Erwachsene, die vapen, haben ein erheblich höheres Covid-19-Risiko als Geichaltrige ohne dieses Laster. Das geht aus einer Studie von Forschern der Stanford School of Medicine hervor.
Jugendliche und junge Erwachsene, die vapen, haben ein erheblich höheres Covid-19-Risiko als Geichaltrige ohne dieses Laster. Das geht aus einer Studie von Forschern der Stanford School of Medicine hervor.
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Schon zu Beginn der Pandemie appellierten Lungenexperten an Raucher, am besten sofort mit dem Rauchen aufzuhören. "Es gibt viele Hinweise darauf, dass das Rauchen einer der großen Risikofaktoren dafür ist, dass man viel stärker vom Coronavirus betroffen ist oder sogar stirbt", sagte etwa der deutsche Europapolitiker und Arzt Peter Liese.

Laut Forschern um Bonnie Halpern-Felsher, Professorin für Kinderheilkunde an der Stanford School of Medicine, muss die Warnung auch auf E-Zigaretten-Dampfer ausgeweitet werden. Denn wie das Team im "Journal of Adolescent Health" schreibt, erkranken Teenager und junge Erwachsene, die regelmäßig vapen, entscheidend häufiger und schwerer an Covid-19 als gleichaltrige Nichtraucher.

Viele Vaper positiv getestet

In die Untersuchung flossen die Daten von 4351 Männern und Frauen zwischen 13 und 24 Jahren aus allen 50 US-Bundesstaaten und drei Territorien ein, die entweder E-Zigaretten konsumierten oder Nichtraucher waren. Sie alle hatten online Auskunft dazu gegeben, ob sie in den 30 Tagen vor der Studienteilnahme Covid-19-Symptome verspürt, sich einem Corona-Test unterzogen haben oder gar positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden.

Die Auswertung zeigte, dass bei Vapern die Wahrscheinlichkeit für einen positiven Test fünfmal höher ist als bei Nichtdampfern. Das, so die Wissenschaftler, bedeute nicht zwangsläufig, dass die Infektionsgefahr für E-Zigaretten-Konsumenten auch fünfmal höher ist.

Denn wie bei Rauchern würden sich auch bei Dampfern mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit Symptome wie Husten, Fieber, Müdigkeit oder Atemprobleme bemerkbar machen. Wer diese derzeit entwickle, lasse sich in den meisten Fällen auch testen. Menschen ohne Symptome hätten dagegen keinen Grund, einen Corona-Test durchführen zu lassen und würden darum vielleicht nie erfahren, dass sie erkrankt waren, so die Argumentation der Forscher.

Studie spricht deutliche Sprache

Bei den sogenannten Dual Users – also denjenigen, die sowohl herkömmliche als auch E-Zigaretten konsumieren – stellten Halpern-Felsher und ihre Kollegen ein noch größeres Risiko fest, wie es in der Mitteilung der Hochschule heißt: Sie wurden sogar 6,8-mal häufiger positiv auf Covid-19 getestet als diejenigen, die noch nie geraucht oder gedampft hatten.

"Viele glauben, dass ihr Alter sie vor Symptomen schützt. Aber die Daten zeigen: Für Menschen, die dampfen, gilt das nicht."

Shivani Mathur Gaiha, Stanford University

"Diese Studie sagt uns ziemlich deutlich, dass junge Vaper oder Dual Users ein erhöhtes Risiko haben", so Halpern-Felshers Kollegin Shivani Mathur Gaiha. "Es steigt nicht nur ein bisschen, sondern wirklich stark an!"

Die Forscher appellieren an die jüngere Generation: "Viele glauben, dass ihr junges Alter sie vor Covid-19-Symptomen schützt", greift Gaiha ein gängiges Argument der bis 30-Jährigen auf und widerspricht ihnen vehement: "Aber die Daten zeigen: Für Menschen, die dampfen, gilt das nicht."

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