Der Gruß, den Musk zeigte, sei in der Tat ein "Sieg Heil" gewesen, schrieb die US-Historikerin Claire Aubin, die sich mit Nationalsozialismus in den USA befasst, auf der Plattform X. "Nach meiner Einschätzung haben Sie alle recht", meinte sie mit Blick auf die vielen Nutzer, die das genauso sahen.
Auch der Faschismus-Forscherin Ruth Ben-Ghiat zufolge sei dies ein "Nazi-Gruß" gewesen. Laut der Forscherin sogar ein "ziemlich aggressiver".
In Schutz genommen wird Musk von der Anti-Defamation League (ADL). "Elon Musk machte eine unbeholfene Geste in einem enthusiastischen Moment, keinen Nazi-Gruß", hieß es seitens der ADL auf X. Kritik an der Aussage der ADL kam von der linksgerichteten demokratischen Abgeordneten im Repräsentantenhaus Alexandria Ocasio-Cortez. Die Abgeordnete zeigte sich empört über das Statement der ADL.
Ebenfalls keinen Nazi-Gruß sah der Historiker Aaron Astor. Er habe Musk in der Vergangenheit oft dafür kritisiert, dass er es zugelassen habe, dass seine Plattform von Neonazis vergiftet werde. "Doch diese Geste ist kein Nazi-Gruß. Es ist die ungeschickte Geste eines autistischen Mannes, als er der Menge sagt, dass sein Herz für sie schlägt", so der Historiker. 2021 hatte Musk erklärt, unter dem Asperger-Syndrom – eine Form von Autismus – zu leiden.
Nachdem viele Menschen über seine Armbewegung diskutiert hatten, meldete sich nun auch Musk selbst zu Wort. Seine Gegner bräuchten "bessere schmutzige Tricks. Der jeder ist Hitler-Angriff ist sooo langweilig", schrieb der 53-Jährige auf X.
Am Montag hatte der Tech-Milliardär vor Trumps Anhängern in der Capitol One Arena in Washington gesprochen. Dabei schlug sich Musk mit der rechten Hand auf die Brust und streckte den rechten Arm aus. Währenddessen dankte er den Trump-Anhängern für ihren Beitrag zu Trumps Wahlsieg. "Danke, dass Ihr das ermöglicht habt. Mein Herz schlägt für Euch", rief Musk den Anhängern zu. Medienberichten zufolge wurde der Tech-Milliardär in rechten Kreisen in den USA für seine Geste gefeiert.