Seit Jahresbeginn sind in der Türkei Medienberichten zufolge über hundert Menschen nach Alkoholkonsum verstorben. Der "Global Times" zufolge beträgt die Zahl der Todesopfer mindestens 124. Zahlreiche weitere haben sich laut dem Gouverneursamt daran vergiftet. Grund dafür ist, dass Getränke illegal gepanscht und so serviert oder verkauft werden.
Jetzt warnen die Behörden, etwa das Eidgenössische Departement des Äußeren (EDA) in der Schweiz hat auf diese Entwicklung reagiert und die Reisehinweise für das Land entsprechend angepasst, wie es auf Anfrage von "20 Minuten" heißt. Der entsprechende Hinweis wurde unter dem Punkt "Kriminalität" ergänzt.
„Aufgrund von verschiedenen Todesfällen hat das EDA das Risiko von illegal gepanschtem Alkohol neu in die Reisehinweise für die Türkei aufgenommen“Mélanie GugelmannEDA-Mediensprecherin
Der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge beschlagnahmten die türkischen Behörden bei einer Razzia mehr als 30.000 Liter illegal produzierten Alkohol. Es kam zu neun Festnahmen von Verdächtigen. Außerdem wurden 64 Geschäften die Lizenz für den Alkoholverkauf entzogen.
Das Problem mit gepanschtem Alkohol ist nicht neu. Wie die "Frankfurter Allgemeine" schreibt, kam es 2024 zu insgesamt 110 Vergiftungsfällen sowie 48 Todesfällen. Ursache dafür ist vermutlich beigemischtes Methanol. Wegen hoher Steuern auf alkoholische Getränke brennen viele Türken Alkohol schwarz. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, ein bekennender Muslim, hat sich immer wieder gegen den Konsum von Alkohol und Tabak ausgesprochen. Auch in Laos kam es im vergangenen Jahr zu mehreren Todesfällen.