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Das sind die größten Getränke-Mythen

Heute Redaktion
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Rund um's Trinken ranken sich hartnäckige Mythen. Cola soll gegen Durchfall helfen und Multivitaminsaft ist der beste Durstlöscher - und versorgt uns dazu noch mit wichtigen Vitaminen.

Rund um's Trinken ranken sich hartnäckige Mythen. Cola soll gegen Durchfall helfen und Multivitaminsaft ist der beste Durstlöscher - und versorgt uns dazu noch mit wichtigen Vitaminen.

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Heute.at räumt mit den größten Irrtümern rund um Getränke auf - klicken Sie sich durch!

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Multivitaminsaft ist gesund

Multivitaminsaft, das klingt per definitionem "gesund". Nach den Kriterien einer vom Gesundheitsministerium publizierten Getränkeliste wird allerdings die überwiegende Mehrheit der meist mit (zu) vielen Vitaminen angereicherten und sehr süßen Produkte als "wenig akzeptabel" eingestuft.

"Am besten genießt man sie daher verdünnt mit Wasser", empfiehlt das Testmagazin Konsument, das 18 Säfte kontrolliert hat. Wer sich gesund ernähre, könne auf vitaminisierte Produkte aber auch getrost verzichten. Multivitaminsäfte werden vor der Abfüllung mit Vitaminen angereichert. Oft in hohen Dosen: "Wir fanden in etlichen Produkten bis zu dreimal so viel Vitamin C wie auf der Verpackung angegeben."

Vitamin C baut sich nämlich bei der Lagerung ab, trotzdem müssen die Säfte auch am Ende der Haltbarkeit noch die vorgeschriebene Menge enthalten. "Also gehen die Hersteller auf Nummer sicher", so die Tester. Ein Volksschulkind sollte täglich 80 Milligramm Vitamin C aufnehmen, ein Erwachsener 100. Viele der untersuchten Säfte liefern pro Viertelliter-Glas aber deutlich höhere Mengen als insgesamt pro Tag empfohlen, kritisierten die Konsumentenschützer.

Den Zusatz des ebenfalls praktisch flächendeckend verwendeten Betacarotin - hier wurden keine Werte überschritten - halten sie für schlicht überflüssig. Nur elf der 18 untersuchten Erzeugnisse waren Fruchtsäfte, die zu 100 Prozent aus Obst bestehen.

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Vorsicht bei Frucht-Nektar!

Nektare enthalten meist 50 Prozent Fruchtanteil sowie Wasser und Zucker. Allerdings lobte keiner der Testkandidaten auf der Verpackung den Saft als Nektar aus. Diese Information findet der Konsument erst in der Sachbezeichnung im Kleingedruckten auf der Verpackungsrückseite. Die meisten Nektare sind aufgezuckert. Einige enthalten Süßstoff.

"Aber auch dort, wo nicht nachgeholfen wurde, ist der Zuckergehalt hoch", haben die Analysen ergeben: "Wer sich ein Viertel Saft genehmigt, hat gleich einmal zwischen elf und 30 Gramm Zucker intus." Das sind bis zu acht Stück Würfelzucker pro Glas. Da hilft nur eines: mit viel Wasser verdünnen.

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"Die Zucker-Bomben": Limonaden, Eistees und Wellness-Getränke

Entweder überzuckert oder kalorienarm, dafür aber voll künstlicher Süßstoffe - so präsentierten sich 76 Limonaden, Eistees und Wellness-Getränke in einer AK-Stichprobenuntersuchung. In Durstlöschern ohne künstliche Süßstoffe fanden sich rechnerisch 16 bis 33 Stück Würfelzucker pro Liter, in Eistees waren es 15 bis 23, aber auch Wellness-Drinks kamen auf sieben bis 16 Stück je Liter.

Oft als kalorienarm oder light beworbene Produkte enthielten zusätzlich zu den künstlichen Süßstoffen häufig auch Zucker, je nach Produkt null bis zwölf Stück, in Eistees bis zu 13. Bei künstlich gesüßten Wellness-Drinks waren es immerhin noch drei Stück. AK-Experte Heinz Schöffl: "Die besten Durstlöscher sind und bleiben Leitungswasser, Mineralwasser und ungesüßte Tees."

Auch künstliche Süßstoffe seien mit Vorsicht zu genießen. Vor allem bei Kindern heißt es aufzupassen. Wenn etwa ein Kind mit 20 Kilogramm einen Liter Limonade mit den zulässigen Höchstgehalt an Saccharin trinke, sei die maximale tägliche Aufnahme an Saccharin erreicht.

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Hilft Cola gegen Durchfall?

Koffeinhaltige Getränke wie schwarzer Tee oder Cola, aber auch Milchgetränke, stark säurehaltige Fruchtsäfte oder zuckerreiche Flüssigkeiten wie Limonaden sind gegen Durchfall nicht geeignet!

Denn sie können den Flüssigkeitsverlust verschlimmern. Besonders bei Kleinkindern ist hier Vorsicht geboten. Je kleiner der Nachwuchs ist, desto größer sei die Gefahr der Austrocknung, warnt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Reines Wasser ist zur Rehydrierung allein aber auch nicht ausreichend, da das Kind bei einem Brech-Durchfall auch Salze und Elektrolyte verliert. Diese lassen sich am besten durch Elektrolytlösungen ersetzen.

"Flößen Sie Ihrem Kind anfangs alle paar Minuten ein bis zwei Teelöffel der Elektrolytlösung ein", rät Fegeler. Für leichte Durchfälle können Eltern in einem Liter Wasser einen gestrichenen Teelöffel Kochsalz und acht Teelöffel Traubenzucker auflösen und dann mit einer Tasse Orangensaft oder zwei Bananen vermengen. Damit erhalten sie ein Getränk zur Rückführung von Mineralien und Salzen.

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Zuviel Zucker begünstigt Bluthochdruck

Achtung: Eine zuckerreiche Ernährung begünstigt die Entstehung von Bluthochdruck. Dies zeigt eine Studie an 74 erwachsenen Männern. Diese sollten zusätzlich zu ihrer normalen Kost täglich noch 200 Gramm Fruchtzucker konsumieren. Schon nach zwei Wochen stiegen bei den Teilnehmern der systolische obere Blutdruckwert um durchschnittlich sechs Punkte und der diastolische untere Wert um drei Punkte.

Zusätzlich entwickelten die Teilnehmer auch eher das metabolische Syndrom, zu dem neben hohem Taillenumfang und Bluthochdruck auch ungünstige Werte von Blutfetten oder Blutzucker zählen können. Wie die Forscher betonten, konsumieren Menschen in Industrieländern Fruchtzucker vor allem durch gesüßte Getränke und Speisen. Zwar steckt Fructose auch in Obst, aber vermutlich wirken andere Inhaltsstoffe von Früchten dem schädlichen Einfluss entgegen.