Wirtschaft
Das werden Arbeitslose mit AMS-Bonus nicht tun
Die Einmalzahlung für Arbeitslose sorgt weiterhin für viel Gesprächsstoff. Nun meldet sich der Österreichische Gewerkschaftsbund zu Wort.
"Ein Bonus ist ein Bonus und keine Erhöhung", kommentiert Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin des Österreichischen Gewerkschaftsbunds, die Ankündigung der Bundesregierung, dass das Arbeitslosengeld erneut um bis zu 450 Euro mit einer Einmalzahlung aufgestockt werden soll.
Diese Ankündigung verunsichere laut Reischl arbeitslose Menschen enorm. "Denn eine Einmalzahlung ist auch beim zweiten Mal keine nachhaltige Lösung für die größte Wirtschaftskrise der zweiten Republik", so Reischl weiter. Die Einmalzahlung sei auch keine planbare Erhöhung für Arbeitslose.
"Sie (Anm. Arbeitslose) werden das Geld nützen, um das Loch am Konto zu stopfen oder, wenn möglich, einen Notgroschen anzusparen", erklärt Reischl und stellt dabei auch klar, was sie nicht mit dem AMS-Bonus machen werden. "Sie werden es sicher nicht in den Wirtschaftskreislauf bringen und damit die Wirtschaft ankurbeln."
Arbeitslosigkeit nicht mit Jahresende vorbei
Die Arbeitslosigkeit sei nicht einfach mit Jahresende vorbei, warnt die Leitende ÖGB-Sekretärin. Aktuell kommen auf eine offene Stelle sechs Bewerber. "Diese Diskrepanz ist zu groß, dass alle schnell wieder einen neuen Job finden." Umso zynischer sei die Aussage einer Arbeitsministerin, die meint Arbeitslose sollen sich weiterhin fleißig bewerben.
Die krisenbedingte Arbeitslosigkeit werde viele Menschen noch Jahre begleiten. Da braucht es eine generelle Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate und Maßnahmen, die mehr Jobs schaffen.