Dauersieger Audi steigt überraschend aus Le Mans aus

Knalleffekt am Mittwoch: Der erfolgsverwöhnte Autobauer Audi hat seinen Rückzug von Langstreckenrennen mit Jahresende bekannt gegeben. In 18 Jahren konnte man 13 mal die 24 Stunden von Le Mans gewinnen und hat dabei zahlreiche Meilensteine aufgestellt.

"Nach 18 für Audi außergewöhnlich erfolgreichen Jahren im Prototypen-Rennsport fällt uns der Abschied extrem schwer", sagt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. Inoffiziell muss Audi sparen - - , offiziell will man sich auf die neue Formel E konzentrieren.

"Das Rennen um die Zukunft tragen wir elektrisch aus", erklärt Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler Stadler. "Wenn unsere Serienautos mehr und mehr elektrisch werden, müssen das unsere Motorsportwagen als technologische Speerspitze von Audi erst recht sein."

Audi stieg 1999 in Le Mans ein und feierte zwei Jahre später seinen ersten Sieg mit einem R8. Es folgten 12 weitere, darunter der erste Sieg auf der legendären Strecke mit einem Diesel, dem R10 TDI im Jahr 2006, oder mit einem Hybrid-Auto, dem R18 e-tron quattro 2012.

Aber Audi war nicht nur in Le Mans erfolgreich sondern auch in einer Vielzahl anderer Langstreckenrennen. In der American Le Mans Series (ALMS) gab es ab 2000 etwa neun Gesamtsiege in Folge.

Audi wird weiterhin in der DTM fahren und plant, sein Engagement in der Rallycross-WM auszubauen, da auch hier Elektromotoren in Zukunft eine größere Rolle spielen sollen. Für das Rennen in Le Mans ist Audis Rückzug ein schwerer Schlag, da nun in der Spitzenklasse der Prototypen LMP1 nur noch zwei Hersteller, nämlich Porsche und Toyota, vertreten sind.