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David Cameron pinkelte sich ans eigene Bein

Heute Redaktion
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Der britische Premier und Vorsitzende der Konservativen Partei David Cameron (49) hat am Tag nach dem Referendum zum Brexit seinen Rücktritt angekündigt. Dabei hatte er selbst die Volksabstimmung herbeigeführt. So tickt David Cameron.

Der britische Premier und Vorsitzende der Konservativen Partei David Cameron (49) hat am Tag nach dem .

David Cameron, Sohn eines Börsenmaklers, der eine exklusive Ausbildung genoss, wurde am 6. Dezember als 26. Parteivorsitzender der Konservativen und gleichzeitig als Oppositionsführer vereidigt. Cameron, Vater dreier Kinder, beschrieb sich selbst vor seiner Wahl zum Premierminister als „modernen, mitfühlenden Konservativen“. Er trat für Umweltschutz und Gleichstellung von Homosexuellen ein. Cameron setzte sich auch für einen Ausbau der gesetzlichen Krankenversicherung, einen Umbau des National Health Service und eine flexible Einwanderungspolitik ein.
Mühsamer EU-Partner

Großbritannien hatte sich schon vor 20 Jahren einen Rabatt bei der Einzahlung in den Finanztopf der EU ausgehandelt ("Briten-Rabatt"). Im Zuge der Finanzkrise Griechenlands vertrat Cameron die Position, dass das Vereinigte Königreich (UK) nicht verpflichtet sei, Geld für Griechenland zur Verfügung zu stellen (außer durch den IWF), da das Vereinigte Königreich nicht dem Euro beigetreten sei.

Kritik an EU und Aufruf zu Referendum

In einer Rede am 23. Januar 2013 kritisierte Cameron die hohen Schulden, die „mangelnde Konkurrenzfähigkeit“, die „Denkverbote“ und das „sinkende Vertrauen der Menschen in die Institutionen Brüssels“ und kündigte eine Neuverhandlung der britischen EU-Verträge und einen anschließenden Volksentscheid zum Verbleib Großbritanniens in der EU an. Die Äußerungen stießen bei den Partnern in der EU ganz überwiegend auf Unverständnis.

Cameron selbst hatte das Referendum mit seiner Wiederwahl verknüpft - als "Zuckerl" für seine Stimme versprach er die Volksabstimmung. Das ist dem Briten-Premier allerdings auf den Kopf gefallen.
Drogen-Erfahrungen

Im Laufe des Wahlkampfes zum Parteichef geriet Cameron wegen angeblichen früheren Drogenkonsums unter Druck. Als er am Rande einer Konferenz gefragt wurde, ob er Drogen genommen habe, antwortete er, er habe „normale“ Erfahrungen auf der Universität gemacht.