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Wie kommt ein See an den trockensten Ort der Erde?

Das Tal des Todes in Kalifornien gilt als einer der trockensten Orte der Erde. Doch nun gibt es dort einen See von beachtlichem Ausmaß.

Heute Redaktion
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56,7 Grad Celsius, das ist die höchste Temperatur, die jemals auf unserem Planeten gemessen wurde. Am 10. Juli 1913. Im Death Valley, das auch Tal des Todes genannten wird, in der Mojave-Wüste in Kalifornien.

Doch auch an allen anderen Tagen ist es hier eher warm. Nicht umsonst gilt das Death Valley als heißester und trockenster Nationalpark der USA. Dort kann es schnell einmal lebensgefährlich werden, wie das Beispiel des an einem Hitzeschlag verstorbenen "Harry Potter"-Schauspielers Dave Legeno zeigt.

Und plötzlich war da ein See

Umso erstaunlicher ist, dass sich dort in den vergangenen Wochen ein großer See gebildet hat. Wie der Bildungsbeauftragte des Nationalparks, Patrick Taylor, zu Motherboard.com sagte, ist das Gewässer stattliche 16 Kilometer lang. Zum Vergleich: Der Neusiedler See erstreckt sich über 36 Kilometer Länge und hat eine Breite von etwa 14 Kilometern.

Laut Parksprecherin Abby Wines handelt es sich allerdings nicht um einen zusammenhängenden See, sondern um eine Vielzahl Tümpel, die zudem nicht von Dauer seien und rasch schrumpften, wie die "Los Angeles Times" schreibt.

Viel Regen und das Wasser bleibt stehen

Aber egal, ob zusammenhängender See oder eine Aneinanderreihung von Tümpeln, in einem Punkt sind sich die Death-Valley-Kenner einig: Wer das Wasser in der Wüste noch sehen möchte, muss sich sputen, denn es verdunstet rasch, sollte nicht bald neuer Regen fallen.

So ist das Naturschauspiel von beachtlichem Umfang tatsächlich dem Ausnahmewetter geschuldet, das in den vergangenen Wochen in der Region herrschte.

So sind allein am 7. März 2019 in Furnace Creek innerhalb von 24 Stunden 22 Millimeter Regen vom Himmel gekommen. Das tönt zwar nicht nach viel, ist aber rund dreimal so viel wie sonst im gesamten Jahr. Auch in den umliegenden Bergen regnete es überdurchschnittlich viel: Stellenweise waren es 38 Millimeter, die zum Teil in Richtung des Tals flossen und sich dann in der Senke sammelten und einen temporären See bildeten.

(fee)