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Diese App schockiert gerade das Internet

Heute Redaktion
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Mit einer App aus China kann man sein eigenes Gesicht in bekannte Filmszenen einfügen. Zao ist zwar beliebt, wird aber auch wegen des Datenschutzes kritisiert.

Es gibt sie erst seit einigen Tagen, doch die chinesische App mit dem Namen Zao gehört bereits zu den beliebtesten des Landes, wie Bloomberg.com berichtet. Denn mit der Software können Nutzer ihre Gesichter anhand eines einzigen Fotos innerhalb von wenigen Sekunden auf bekannte Schauspieler in Filmen oder Serien übertragen.

Die App ist wohl auch deshalb erfolgreich, weil die Resultate überraschend echt aussehen. So hat beispielsweise der Twitter-Nutzer Allan Xia ein Video veröffentlicht, in dem sein Gesicht auf bekannten Filmszenen von Leonardo DiCaprio eingesetzt wurde. Er schrieb dazu: "Das ist die beste Anwendung eines Deepfake-Face-Swappings, die ich je gesehen habe."

Namrata Dadwal schrieb auf Twitter zur App: "Das ist zur selben Zeit eindrücklich und beängstigend". Auch Nutzer Quinteiro ist schockiert und schreibt in einem Tweet: "Das ist beängstigend. Wir werden nicht mehr wissen, was echt ist und was nicht." Donald Potter macht sich ebenfalls Sorgen: "Ich fürchte, Deepfakes werden in Kürze überall sein."

Dein Gesicht in Werbungen

Wie Allan Xia beschreibt, bietet Zao nur eine begrenzte Anzahl von Clips, in die man das eigene Gesicht einfügen kann. Deshalb spekuliert er, dass die Entwickler ihre App speziell darauf trainiert haben. Zudem werde die echte Gesichtsstruktur der Schauspieler erhalten, wohl, damit es meistens gut aussehe und die Nutzer dazu animiere, den Clip zu teilen.

Auch einen Blick in die Zukunft wagt Xia: "Stell dir vor, du loggst dich in deinem Videostreamingdienst ein und du schaust dir die neueste Serie oder einen Film an, in dem die Hauptrolle automatisch mit deinem Gesicht ersetzt wird. Das neueste Mitglied der 'Avengers'? Das bist du." Es sei auch denkbar, dass Firmen bald mit dem eigenen Gesicht der Nutzer Werbung machen werden, so Xia.

Datenschutz-Bedenken

Trotz der überzeugenden Resultate hagelte es auch einiges an Kritik bezüglich der Datenschutz-Richtlinien der App. Denn in den Bedingungen wird eine Klausel aufgeführt, in der die Entwickler eine umfangreiche Lizenz für alle von den Nutzern generierten Inhalten bekommen, was sich auch in den App-Store-Bewertungen niederschlug.

Der Hersteller reagierte jedoch schnell auf den Unmut und gab an, dass die Fotos oder Videos nicht ohne die Zustimmung der Nutzer verwendet werden sollen. Ebenfalls würden Daten, die von den Nutzern in der App gelöscht werden, auch von den Servern der Firma entfernt.

Auch bei Faceapp, einer Software, mit der man sein Gesicht virtuell älter werden lassen kann, gab es ähnliche Reaktionen in Bezug auf den Datenschutz. In verschiedenen Kommentaren war jedoch zu lesen, dass die App ähnliche Datenschutzregeln bietet wie die beliebtesten Apps der Welt.

(swe)

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