Österreich

Demo: "Prügelvideo" in voller Länge online gestellt

Heute Redaktion
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Seit Tagen tobt eine Debatte darüber, ob das Video eines umstrittenen Polizeieinsatzes bearbeitet wurde. Nun veröffentlicht der Macher das Video in voller Länge.

Ende Mai kam es unter anderem in Wien zu einer Demonstration gegen die aktuelle Klimapolitik. Die Demonstration sorgte für großes Aufsehen, weil im Anschluss daran ein Video verbreitet wurde, auf dem zu sehen ist, wie ein Polizeibeamter Körperkraft gegen einen am Boden liegenden Demonstranten anwendet.

Am heutigen Donnerstag meldete sich der Verfasser des Videos, Marcus Hohenecker, auf Twitter zu Wort. Er habe sich anwaltlich beraten lassen. Weil nach der Rücksprache mit dem Anwalt nun das "öffentliche Interesse an ungekürzter Veröffentlichung" überwiege, lade er das "Prügelvideo" in voller Länge hoch.

Diskussion um Video entbrannt

Hintergrund ist eine zuletzt entstandene Diskussion darüber, inwiefern durch eine nachbearbeitete Version des Videos ein falscher Eindruck vermittelt worden sein könnte. Der "Kurier" schrieb in einem Artikel, dass es sein könnte, dass "mehr Schläge zu sehen" seien, "als es wirklich gab."

Allen voran FPÖ und ÖVP kritisierten daraufhin den Umstand, dass das Video bearbeitet wurde. Von einem "erschreckenden Bild" sprach ÖVP-Sicherheitssprecher Karl Mahrer, von einem "widerlichen Höhepunkt" Ex-Innenminister Herbert Kickl.

Auch Innenminister Wolfgang Peschorn ging in einem Statement von einer irreführenden Manipulation aus. "Dass auf dem medial verbreiteten Video mehr Schläge zu sehen sind, ist wohl auf die nachfolgende Bearbeitung zurückzuführen", wurde er in ATV zitiert.

Urheber weist manipulativen Charakter zurück

Marcus Hohenecker, der Urheber des "Prügelvideos", wies schon in den vergangenen Tagen alle Vorwürfe der Manipulation zurück. "Ich bin kein Krimineller, das wäre Beweismittelfälschung", beteuert er im Interview gegenüber Puls4. Er sieht in den Vorwürfen eine "PR-Masche", die von der Klimakatastrophe und der "massiven Polizeigewalt" gegen friedliche Demonstranten ablenken soll.

Bei der Veröffentlichung des ursprünglichen Videos auf Twitter habe Hohenecker die Sequenz "geloopt" und mehrfach nacheinander abgespielt. Der Polizei und Medien habe er jedoch das Originalvideo schon vor dessen Veröffentlichung auf Twitter zur Verfügung gestellt. Er ist sich sicher: "Die Wahrheit wird sich durchsetzen."

(mr/ jd)