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Der irre Montreal-Killer wollte weiter morden!

Heute Redaktion
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Luka Rocco Magnotta ist gefasst. Seine grausigen Taten muss der Canadian Psycho jetzt vor Gericht erklären. Dass der Täter in einem Intenetcafe in Neukölln (D) gefasst wurde, verhinderte ein erneutes Blutbad: Laut britischen Medienberichten wollte der Killer weitere Menschen ermorden.

Luka Rocco Magnotta ist gefasst. Seine grausigen Taten muss der Canadian Psycho jetzt vor Gericht erklären. Dass der Täter in  einem Intenetcafe in Neukölln (D) gefasst wurde, verhinderte ein erneutes Blutbad: Laut britischen Medienberichten wollte der Killer weitere Menschen ermorden.

Mittlerweile sitzt der Ex-Pornodarsteller und Callboy (29) in einer Gefängniszelle, wird rund um die Uhr von mehreren Polizisten bewacht. Und zwar so lange, bis die internationalen Behörden alle Fragen geklärt haben. Die Generalstaatsanwaltschaft will einen Auslieferungsbefehl nach Kanada erwirken. Kaffeehausbesitzer Kadir Anlayisli (er rief die Polizei) wird in Berlin mittlerweile als Held gefeiert.

Nach 7000 Kilometern Flucht gefasst

Mit den Worten "Ihr habt mich!" hat er sich der Berliner Polizei ergeben: Ein Kanadier, der eines Mordes vor laufender Kamera beschuldigt wird, ist nach 7000 Kilometern Flucht in Berlin festgenommen worden. Der 29 Jahre alte Luka Rocco Magnotta soll seinen Freund erstochen, enthauptet und zerstückelt haben, Leichenteile schickte er an politische Parteien in Kanada. Zuvor hatten Berliner Polizisten Hinweise eines Verkäufers auf den Killer ignoriert.

Der mutmaßliche Mörder könnte nach Auffassung der kanadischen Polizei für weitere ungeklärte Kriminalfälle verantwortlich sein. Die Ermittlungen gegen Magnotta seien noch weit davon entfernt, abgeschlossen zu werden.

In Internetcafe gefasst

Die Flucht des Pornodarstellers von Montreal über Paris endete am Montag in Berlin-Neukölln. Dort hatte sich der Mann in einem Internetcafé Pornos und Zeitungsartikel angeschaut - über sich selbst. Der Mann, den kanadische Zeitungen den "Schlächter von Montreal" nennen, war von Interpol gejagt und sein Mobiltelefon in Paris geortet worden. Enttarnt wurde er schließlich von den Betreibern des Berliner Internetcafés.

Polizei glaubte dem Hinweis zunächst nicht

"Ich lese viel, deshalb habe ich ihn erkannt", sagte Kadir Anlayisli. "Und das trotz seiner Sonnenbrillen", so der 42-Jährige stolz. Der Fremde habe auf Französisch nach einem Internetzugang gefragt. Anlayisli habe dann auf der Straße einen Polizeiwagen angehalten, erzählten Kunden - angeblich sei er erst beim zweiten Wagen erfolgreich gewesen, weil man ihm zunächst nicht geglaubt habe. Die Polizei erklärte, einer von drei Mannschaftswagen, die zufällig vorbeifuhren, habe angehalten.

"You got me!"

Sieben Polizisten seien schließlich in den Laden gegangen. Der Kanadier habe erst einen falschen Namen gesagt, dann aber resigniert mit den Worten: "You got me!". Er wurde in Handschellen abgeführt. "Ich habe nur meine Pflicht getan", sagte Anlayisli. Im Geschäftslokal gibt es eine Überwachungskamera, die alles aufzeichnete. Der Besitzer wollte erst einmal in Ruhe mit seinen Mitarbeitern reden. Ob er erschrocken sei? "Eigentlich schon, ja." Er habe erst mal Angst bekommen. "Aber jetzt geht es mir gut."

Im Flugzeug geweint

Der mutmaßliche Mörder hatte sich bereits beim Flug von Kanada nach Frankreich Ende Mai auffällig verhalten. Magnotta sei unruhig gewesen und dann vorübergehend verschwunden, berichtete ein französischer Mitreisender  im Radiosender Europe 1. "Ich habe gedacht, dass er eine Bombe auf dem Klo versteckt". Die Flugbegleiterin habe ihm aber versichert, dass alles in Ordnung sei und dass es dem Mann einfach nicht gut gehe. "Als er zurückkam sah ich, dass er weinte". Magnotta sei ziemlich groß und dünn gewesen mit halblangen Haaren, ergänzte der Franzose, der während des sechsstündigen Flugs neben Magnotta saß. "Er war etwas schmutzig, die Haare rochen nicht gut".

Hervorragende Polizeikooperation

Interpol hatte in der vergangenen Woche eine sogenannte "Red Notice" zu Magnotta an alle 190 Mitgliedsländer geschickt und sie zur Mithilfe bei der Fahndung aufgerufen.Kanada will sofort die Auslieferung Magnottas, der eigentlich Eric Newman heißt, beantragen.