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Der Kamiq komplettiert Skodas SUV-Familie

Der Stadt-SUV Kamiq ist der kleine Bruder von Karoq und Kodiaq. "Heute" durfte ihn bereits vor der Markteinführung testen.

Heute Redaktion
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Auch Skoda hat jetzt so wie die Konzernschwestern Volkswagen und Seat drei SUVs in unterschiedlichen Größen: Mit dem kleinen Kamiq ist das Trio voll. Doch wer Skoda kennt, weiß, dass "klein" ein relativer Begriff ist, wenn es um das Platzangebot im Innenraum geht.

Der Kamiq ist 4,24 Meter lang und bietet einen Radstand von 2,65 Meter; mit Dachreeling ist er 1,55 Meter hoch. In den Kofferraum passen für einen Stadt-SUV sehr gute 400 Liter hinein, bei umgeklappter Rückbank sogar 1.395 Liter. Und wer optional den umklappbaren Beifahrersitz bestellt, kann sogar Gegenstände von bis zu 2,45 Meter Länge bei geschlossenem Kofferraum transportieren. Außerdem sind im Fahrzeug mehrere Ablagefächer verbaut, die insgesamt 26 Liter Stauraum bieten.

Wir sitzen vorne bequem mit viel Platz und auch die Beinfreiheit hinten ist für diese Fahrzeugklasse überraschend gut. Wer auch in einem kleineren Auto gerne hoch sitzt bzw. sich dadurch sicherer fühlt, dem wird der Kamiq gefallen. Außerdem wirkt das Interieur auch angenehm hochwertig dank weicher Materialien und auf Wunsch Sitzbezüge im Alcantara-Konkurrenten Suedia. Wer will, kann sich auch noch Ambientebeleuchtung, Dekorleisten oder Kontrastnähte für ein individuelleres Fahrzeug bestellen.

Motoren und neues Fahrwerk

Drei TSI-Benziner und ein TDI von 95 bis 150 PS stehen zur Auswahl, dazu noch ein G-Tec-Motor, also einer der mit CNG ("Erdgas") betrieben wird. Wir testeten den Einstiegsmotor, den 1-Liter-TSI mit 95 PS und 6-Gang-Getriebe, ebenso die 115 PS starke Version mit 7-Gang-DSG. Der 1,5 Liter große TSI mit 150 PS und der G-Tec kommen allerdings erst im Laufe des Jahres.

Die Motoren sind bereits aus anderen Modellen des VW-Konzerns bekannt und überzeugen auch im Kamiq mit überraschend starker Leistung für wenig Hubraum. Der Stadt-SUV lässt sich so auch auf der Landstraße und der Autobahn angenehm fahren. Auf kurvigen Bergstraßen im Elsass stellen wir auch als Beifahrer trotz der Höhe des Kamiq eine gute Straßenlage und entspanntes, sicheres Sitzen fest – selbst wenn der Mann am Steuer es etwas sportlicher angeht. So sportlich es halt mit so einem Fahrzeug geht.

Aber das von Skoda neu entwickelte Fahrwerk für die MQB-A0-Plattform des Volkswagen-Konzerns hat sich ausgezahlt. Der Kamiq verfügt im Vergleich zum Skoda Scala, der auf der gleichen Plattform aufbaut, über längere Federn und Stoßdämpfer, einen steiferen Stabilisator an der Vorderachse, eine verstärkte Hinterachse, größere Räder und eine Servolenkung mit veränderter Übersetzung.

Preise

Der Einstiegspreis für den 95 PS starken Benziner liegt bei 19.570 Euro; 115 PS gibt es ab 20.570 Euro und den 115-PS-Turbodiesel ab 23.350 Euro. Da aber Skoda eine große Reihe an Extras anbietet, die oft auch nur in größeren Fahrzeugen erhältlich sind, wird man wohl etwas drauflegen müssen. Die Liste ist lang – so kann man sich neben zahlreichen Assistenzsystemen zum Beispiel für ein Infotainment-Display in drei Größen (bis zu 9,2 Zoll) entscheiden.

Die Haptik des Screens ist dabei hervorragend, allerdings hat uns das Navigationssystem Amundsen öfters mal mit unklaren Anweisungen verwirrt. Dafür ist der Kamiq dank einer eSim immer online und kann so die Karte laufend aktualisieren. Außerdem können damit gratis Apps von Skoda heruntergeladen werden, auch wenn man einmal die Landesgrenzen verlässt.

Interessant ist auch der neue Sprachassistent Laura, mit dem man ähnlich wie mit Alexa oder Siri "reden" kann. Angeblich kann sie auch Dialekte, aber ein gepflegtes "Heast, Oida" war dann doch etwas zu viel.

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