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Der neue VW Polo hält, was er versprochen hat

Nach seiner Präsentation testete "Heute" den neuen VW Polo gründlicher. Vor allem der Motor und das Platzangebot überzeugen erneut.

Heute Redaktion
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Mit der neuesten Generation hat der Polo sein etwas biederes Image abgestreift: Das Design ist außen sehr dynamisch und fast schon sportlich dank einer flacheren Schnauze als beim Vorgänger und der neuen Doppellinie an der Seite als optischer Aufputz.

Dazu kommt, dass der neue Polo ordentlich zugelegt hat, zumindest was die Maße betrifft: Er ist jetzt 81 Millimeter länger als die fünfte Generation, der Radstand (+92 mm) und das Kofferraumvolumen (+71 Liter auf 351 Liter) sind ebenfalls merklich gestiegen. Pi mal Daumen ist der Polo jetzt so groß wie der alte 4er Golf und das merkt man auch: Keine Spur vom beengten Kleinwagen-Gefühl, zumindest vorne. Aber auch hinten bekommt man nicht gleich Atemnot.

Die Preise des Polos starten bei 13.990 Euro für die 1-Liter-Version mit 65 PS; wir sind den 1-Liter-TSI mit 95 PS in der Version "Beats" gefahren, die eine 300-Watt-Soundanlage des gleichnamigen Herstellers hat, und die mit ein paar Extras wie Einparkhilfe, Infotainment-Paket oder automatische Distanzregelung auf 22.222,32 Euro kommt. Es ist ein bisschen enttäuschend, dass hier die Kaufleute von VW bei der ersten Nachkommastelle gepfuscht haben.

Läuft der Motor schon?

Wer viel Zeit in seinem Auto verbringt, wird schnell schätzen, dass der Motor angenehm leise aber trotzdem kraftvoll ist. Im unteren Bereich sind rasche Überholmanöver überhaupt kein Problem und selbst auf der Autobahn dreht unser Benziner auch bei höheren Geschwindigkeiten überraschend tief. Ist die gewünschte Reisegeschwindigkeit erreicht, fährt es sich sehr angenehm.

AucHöchst angenehm ist auch der Touchscreen, der eine fantastische Haptik hat: Hier muss keine ungenaue, weiche Oberfläche fest gedrückt werden. Beim Rest des Innenraums sollte man hingegen keine Berührungsängste vor Plastik haben. "Wolfsburger Barock" würde das wohl in der Kunstgeschichte heißen. Hier sind drei verschiedene Arten von Kunststoff – von fast gummiartig weich bis nahezu metallisch hart – verbaut. Und zwar überall.

Das bunte Design selbst ist jugendlich und ausdrucksstark. Vielleicht nicht jedermanns Sache, uns gefällt es aber. Vor allem, da es farblich viele Kombinationsmöglichkeiten bietet und zusammen mit den verschiedenen Sitzbezügen dem jeweiligen Polo einen persönlichen Charakter gibt.

Haltloses Dach

Etwas, was uns schon bei einer kurzen Ausfahrt während der Präsentation des Polos aufgefallen ist, sind die fehlenden Haltegriffe oberhalb der Türen. Manche Beifahrer halten sich ja gerne in den Kurven daran an und viele ältere Menschen sind über sie als Hilfe beim Ein- und Aussteigen höchst dankbar. Es gibt aber an der B-Säule einen kleinen Kleiderhaken, s0dass man zumindest seine Jacke aufhängen kann.

Was aber enttäuscht – und da kann VW nichts dafür, außer dass man die Kooperation abgeschlossen hat – ist die Soundanlage. Beats vom Rapper/Produzenten Dr. Dre ist eine Marke, die mehr vom Marketing also von ihrer Klangqualität lebt. Der Bass ist kräftig und laut – vorne. Denn die Anlage ist alles andere als gut ausbalanciert, die hinteren Boxen sind zu schwach.

So empfiehlt es sich, sich einen "normalen" Polo zu holen und eine andere Anlage verbauen zu lassen. Allerdings können sich bereits die Standard-Boxen sehen lassen, wie wir bei der Präsentation festgestellt haben. Und irgendetwas wollen wir ja hören, wenn der Motor schon so leise ist.

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