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Der richtige Wagen für funktionelle Typen

Heute Redaktion
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Im Vergleich zum Renault 4 waren der VW Käfer oder der Simca 1100 viersitzige Sportwagen, denn der R4 war für viele Betrachter "kein richtiges Auto", zumal er noch nicht einmal hübsch anzusehen war und vom einen oder anderen Autojournalisten gar als hässlich beschrieben wurde. Doch die Marketing-Weisheit "Hässlichkeit verkauft sich schlecht" erwies sich beim R4 als falsch.

Im Vergleich zum Renault 4 waren der VW Käfer oder der Simca 1100 viersitzige Sportwagen, denn der R4 war für viele Betrachter "kein richtiges Auto", zumal er noch nicht einmal hübsch anzusehen war und vom einen oder anderen Autojournalisten gar als hässlich beschrieben wurde. Doch die Marketing-Weisheit "Hässlichkeit verkauft sich schlecht" erwies sich beim R4 als falsch.
Zudem ließ und lässt es sich natürlich trefflich diskutieren, ob der Renault nun wirklich hässlich oder nur sehr einfach und funktionell gezeichnet worden war. Auch den Citroën 2 CV hatte man als hässliches Entlein belächelt und trotzdem wurde er erfolgreich über Jahrzehnte gebaut.

Gleiches gilt für den R4, der es ab 1961 auf immerhin 31 Baujahre und über acht Millionen Exemplare brachte. Das Einfache erweckte halt auch viel Sympathie, und die Praxisorientierung des kleinen Allzweckautos gewann viele Freunde. Und schließlich war der Wagen unverwechselbar, was von manchem seiner (späteren) Konkurrenten nicht gesagt werden konnte.

Die Form orientierte sich am Einsatzzweck, es musste Platz für einen (kleinen) Motor geben, für eine Familie und etwas Kofferraum, der – nach Ausräumen der Rücksitzbank – auch eine richtig respektable Transportkapazität aufweisen sollte. Innerhalb der Dimensionen von 367 Zentimeter Länge und und 148,5 Zentimeter Breite lässt sich schwerlich eine Limousinen-Schönheit zimmern.

Kostengünstig

Der Vorteil der einfachen und auf Langlebigkeit ausgerichteten Bauweise zeigte sich bei den Wartungskosten. Schon die ersten Modelle verzichteten auf Schmiernippel, die Wasserkühlung war verplombt, Inspektionen waren nur alle 10.000 Kilometer nötig, Ölwechsel alle 5.000 Kilometer, und erst wenn man sie hörte, schaute man nach den Ventilen.

Zudem war der R4 billig zu haben. Im Jahr 1962 konnte man ihn für rund als 28.000 Schilling, also etwa 2.000 Euro kaufen. 1988 kostete er mit immerhin 90.000 Schilling (6.400 Euro) schon mehr, aber immer noch vergleichsweise wenig.

Die ersten Modelle des kleinen Franzosen kamen noch mit 747 Kubikzentimeter Hubraum und 30 PS aus. Die GTL Version, die oben in der Fotoshow zu sehen ist, und ab 1978 auf dem Markt war kam mit einem 1,1 Liter großen Motor und 34 Pferdestärken. 

Sympathisch bis ins Letzte 

Die Gänge werden via Zug-/Drehhebel geschaltet wie beim 2CV, das geht viel besser und exakter als erwartet. Die Seitenneigung in Kurven bremst den Fahrer automatisch ein, bevor die Räder die Haftung verlieren. Die Lenkung arbeitet direkt, strengt aber nicht an. Auf ABS und ESP verzichten wir gern.

Weitere Informationen und viele Bilder finden sich auf www.zwischengas.com.