Klimaschutz

Der "Weltuntergangs-Gletscher" schmilzt

Der "Gletscher des Weltuntergangs" ist mehr als doppelt so groß wie Österreich.

Heute Redaktion
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In der Umgebung des Thwaites-Gletschers herrscht gerade antarktischer Sommer. Mehrere Forscherteams sind aktuell dorthin ausgerückt. Grund dafür ist das Projekt einer internationalen Beobachtungsstation.

Über Satellitenbilder und direkte Messungen vor Ort in der Antarktis analysieren Wissenschaftler aus aller Welt in Zusammenarbeit über die bis 2023 laufende International Thwaites Glacier Collaboration die Entwicklung des Gletschers.

Eismenge, die ins Meer fließt, hat sich verdoppelt

Dieser erhält bereits lange die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern und Satelliten-Stationen. Beide dokumentieren seinen Werdegang. Denn, die Eismenge, die von dort aus ins Meer fließt, hat sich den letzten 30 Jahren verdoppelt. Der Gletscher selbst hat ein massives Ausmaß von 192.000 Quadratkilometern, was in etwa der doppelten Größe von Österreich entspricht.

Vorgang des Abrutschens, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann

Er trägt den Unheil verheißenden Namen "Doomsday Glacier", was auf Deutsch übersetzt "Gletscher des Weltuntergangs" bedeutet. Diesen Namen trägt er, weil man annimmt, dass sobald der Vorgang des Abrutschens ins Meer begonnen hat, er nach heutigem Wissensstand nicht mehr aufzuhalten ist.

Forscher rechnen in den nächsten Jahren mit einer erheblichen Verschärfung der Situation. Grund dafür ist, dass das Schelfeis nicht mehr stabil ist. Damit würde er nämlich die Funktion als Bremsblock verlieren. Gemeinsam mit dem Pine-Island-Gletscher hält er den westantarktischen Eisschild davon ab, ins Meer abzurutschen.

In den letzten 20 Jahren hat er sich einer großen Verwandlung unterzogen. Zu Beginn des Jahrtausends war noch viel mehr Eis und Schnee im Gebiet um den Gletscher, dem Amundensensee, vorhanden.