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Deshalb bleiben die meisten bei WhatsApp

Wenn WhatsApp etwas kostet, wollen Heute-Leser den Messenger verlassen. Doch Experten glauben, dass sie dennoch bleiben.

Heute Redaktion
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Der Aufschrei bei WhatsApp-Nutzern ist groß. Der Grund: Das Unternehmen plant anscheinend Geld zu verdienen. WhatsApp hat begonnen, Personen für die Kommerzialisierung der App einzustellen. Wie genau Geld verdient werden soll, ist allerdings noch Inhalt von Spekulationen.

Nutzer kündigen an, Whatsapp zu verlassen

Viele Heute-Leser würden dem Messenger den Rücken kehren, würde WhatsApp künftig Geld damit verdienen wollen. So schreibt "Johnny": "Na dann muss man halt auf kostenlose Alternativen umsteigen... Und davon gibt's genug!". In einem anderen Kommentar heißt es: "Wenn man für WhatsApp etwas verlangt, dann suche ich mir einen Gratisanbieter!"

Experten bezweifeln das. Immer wieder drohen Nutzer von Social-Media-Diensten, zur Konkurrenz zu wechseln, wenn etwas verändert wird. Als WhatsApp von Facebook gekauft wurde, kündigten etwa viele ihren Abschied von WhatsApp an. Das passiert dann allerdings meist doch nicht.

"Auf den Gruppenchat der Familie und Freunde will man eher nicht verzichten"

Philippe Wampfler, Autor zum Thema Social Media, erklärt: "Es sind so viele Leute auf WhatsApp, dass man es fast nutzen muss, um erreichbar zu sein." Auch wenn jeder den Dienst freiwillig nutze, gebe es einen gewissen Zwang. "Auf den Gruppenchat der Familie und Freunde will man eher nicht verzichten" , so Wampfler. Will man alle Freunde ebenfalls zum Wechsel überzeugen, ist das mühsam – und die stehen dann vor demselben Problem: Die meisten ihrer Freunde sind auf WhatsApp. Netzwerkeffekt nennt sich dieses Phänomen. Immerhin: Eine Milliarde Nutzer zählt die App täglich.

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Diese Abhängigkeit ist auch ein Grund, weshalb sich die Leute aufregen: Selbst wenn es Änderungen gibt, die sie stören, können sich nicht einfach wechseln. "WhatsApp ist fast Teil der Infrastruktur geworden, ähnlich wie die Post: Wenn eine Filiale schließt, gibt es einen großen Aufschrei. Die Leute verschicken aber weiterhin Briefe und Pakete mit der Post", sagt Wampfler. "Der Verzicht ist schwierig."

Unklar wie Whatsapp genau Geld verdienen möchte

Ganz ähnlich sieht es Daniel Graf, Dozent für Social Media. "Die Ankündigungen im Netz dürfen nicht überbewertet werden", wendet er noch ein. Gemacht würden die oft von einer sehr lauten Minderheit. Für einen großen Teil der Nutzer seien diese Themen egal, sie seien zufrieden, solange der Dienst gut funktioniere und gratis sei.

Wie genau WhatsApp Geld mit der App verdienen will, können beide Experten nicht sagen. Es gebe bisher kaum funktionierende Geschäftsmodelle für Messenger. Philippe Wampfler vermutet, dass die neue Storyfunktion bei WhatsApp verwendet werden könnte, um Werbung einzublenden. (asc/red)