Grippe-Zeit

Deshalb fühlen sich Erkältungen am Abend schlimmer an

Tagsüber wieder relativ fit, aber abends dann wieder total erkältet? Dies kennen wir wohl alle aber wie kann sowas zustande kommen?

Nadja Masoner
Deshalb fühlen sich Erkältungen am Abend schlimmer an
Getty Images

In öffentlichen Verkehrsmitteln, an Türklingen, bei der Arbeit: überall lauern Viren. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, kann sich der Körper vor diesen Bakterien nicht mehr schützen. Mitten im Winter ist wahrscheinlich jeder einmal von einer Erkältung betroffen. Unser Immunsystem arbeitet auf Hochtouren und rund um die Uhr. Doch meist sind die Symptome morgens etwas besser als abends – wie kommt es dazu? 

Deshalb wird es abends schlimmer

Da tagsüber unsere Energiereserven nach einer erholsamen Nacht aufgefüllt sind, fühlen wir uns morgens, wenn wir eine Erkältung haben, meist wieder relativ fit und denken, dass das Ganze schon wieder ein Ende hat. Doch wenn es dann Abend wird, merken wir oft, dass die Symptome wieder zunehmen und stärker werden. Dies liegt daran, dass sich die Krankheitserreger abends vermehren, da unsere Abwehrkräfte nicht mehr so fit sind. Außerdem verschlechtern sich Erkältungssymptome immer durch das Liegen. Der Grund: Es entwickelt sich ein postnasaler Tropf, wo sich die Verschleimung ansammelt, tagsüber verteilt sich dieser durch das Bewegen.

Weniger Leistung

Nachts sind auch unsere Organe nicht so aktiv wie tagsüber, da sie nicht so beansprucht werden. Somit ist zu dieser Zeit die Sekretion vieler Drüsen höher, die Herzleistung schwächer und die Atemwege enger. Meist tritt abends auch Fieber auf, dies ist eine positive Reaktion des Körpers – hier sprechen wir nicht von extrem hohem Fieber – da es ein Zeichen ist, dass der Körper probiert zu heilen. 

Das Wichtigste

Da unser Körper also tagsüber auf Hochtouren läuft und gegen die Krankheitserreger ankämpft, sind wir ab späten Nachmittag meist schon erschöpft und wir haben keine Energie mehr für andere Aktivitäten übrig. Richtig gesund ist man erst, wenn auch abends keine Symptome mehr auftreten. Die weißen Blutkörperchen, die die Krankheitserreger abwehren, sind zu bestimmten Tageszeiten höher im Blut konzentriert als zu anderen. Wenn wir uns also während einer Erkältung auch abends besser fühlen, deutet dies auf eine Gesundwerdung hin – und erst dann kann der Körper wieder einen erholsamen Schlaf haben. Eine verschleppte Erkältung kann nämlich schlimme Auswirkungen haben, wie eine Herzmuskelentzündung oder andere Erkrankungen. Es ist auch nicht zu vergessen, dass eine Erkältung mit einer verstopften Nase einhergeht. Dadurch atmen wir automatisch durch den Mund, dies begünstigt aber durch die trockene Luft und vor allem durch ein beheiztes Zimmer, dass wir morgens mit Halsschmerzen aufwachen. 

NM
Akt.
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