Österreich

Deshalb wird besetztes Haus (nicht) abgerissen

Heute Redaktion
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Ein Haus in der Rosensteingasse in Wien-Hernals wurde am Donnerstag von Aktivisten besetzt. Obwohl eine Baugenehmigung besteht, kann es nicht abgerissen werden.

Das Wohnhaus in der Rosensteingasse 10 (Hernals) ist am Donnerstagmorgen durch Aktivisten besetzt worden. In einer E-Mail an die "Heute"-Redaktion schrieben die unbekannten Hintermänner eine eindeutige Nachricht: "Am Donnerstag, den 19. September 2019 haben wir in Solidarität mit Rozbrat, Exarcheia und Nele-Giebeldach die Rosensteingasse 10 besetzt."

Auf einer Hinweistafel der MA 37 an der Eingangstür wird darauf hingewiesen, dass ein Neubau errichtet werden soll. Doch von Arbeitern ist weit und breit nichts zu sehen. "Heute" fragte bei der Stadt Wien nach, was es mit der Liegenschaft auf sich hat.

Baubewilligung erteilt, aber keine für den Abbruch

Laut "Heute"-Informationen ist das Gebäude Eigentum einer GmbH, die den Altbestand abbrechen und einen Neubau errichten möchte. Im Zuge der Bauordnungsnovelle von Juni 2018 wurde eigentlich ein Abbruchtermin für den 29. Juni 2018 angezeigt. Da es aber zu keinen Abbrucharbeiten kam, ist eine bewilligungsfreie Möglichkeit das Haus abzureißen nicht mehr möglich.

In einem Verfahren wurde anschließend eine Bewilligung für den Neubau erwirkt. Da aber derzeit keine Abbruchbewilligung vorliegt, kann das Bauvorhaben auch nicht realisiert werden. Zudem wurde das Gebäude bereits im Frühjahr 2019 polizeilich gesperrt, weil dort Obdachlose gehaust haben sollen.

Wie es nun mit dem besetzten Haus weiter gehen wird, ist unklar. Bei der Wiener Polizei wurde jedenfalls noch keine Anzeige erstattet. Dennoch wird die Situation vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung beobachtet. Bei einem "Heute"-Lokalaugenschein waren zwar Transparente mit Parolen sichtbar, aber von den Aktivisten weit und breit nichts zu sehen.