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Deswegen ist das Coronavirus so schwer zu stoppen

Forscher fanden heraus, wie Viren unseren genetischen Code stehlen und mit der Information effizienter werden.

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Wie man am Beispiel der ersten erfolgreichen Mutation des Coronavirus sieht, lernen Viren von der Information unserer Zellen und passen sich dementsprechend an.
Wie man am Beispiel der ersten erfolgreichen Mutation des Coronavirus sieht, lernen Viren von der Information unserer Zellen und passen sich dementsprechend an.
istock

Der Grund, warum Viren sich weiterentwickeln und mutieren, so wie es aktuell beim Coronavirus der Fall ist, besteht darin, dass sie sich an uns anpassen und unseren genetischen Bauplan analysieren, um effizienter zu werden.

In einer neuen Studie fanden Virologen heraus, dass Viren unseren genetischen Code stehlen, Proteine herstellen und dadurch effektiver werden. Die erste Mutation des Coronavirus, die noch infektiöser ist als die Ursprungsvariante, ist ein Beispiel für so einen erfolgreichen Diebstahl. Hier war es nur ein Protein, das in der Viren-Struktur verändert wurde – und das mit Erfolg.

Viren produzieren unbekannte Proteine

Auch die Influenza-Viren gehen so vor. Gewisse Viren (die zur Gruppe der RNA-Viren gehören) haben also ein fortgeschritteneres Verständnis von der Struktur des Menschen als wir selbst. „Um zu verstehen, wie ein Erreger in seinem Wirt arbeitet und eine Infektion auslöst, müssen wir auch verstehen, welche Proteine ein Erreger encodiert und wie sie funktionieren“, erklärt Dr. Ivan Marazzi, Co-Autor der Studie.

Um sich zu vermehren, brauchen Viren einen Wirt und dessen Zellen. Mithilfe verschiedener Bausteine wie Proteinen reproduziert ein Virus sich dann. Geschieht eine Neuanpassung mit unbekannten Proteinen, spricht man von einem daraus entstehenden Hybrid-Gen.

Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Cell“ veröffentlicht.