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Deutsch-Türken: Streit um doppelten Pass entbrannt

Heute Redaktion
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Seit zwei Jahren gibt es in Deutschland die Möglichkeit von zwei Staatsbürgerschaften. Kinder ausländischer Eltern, die nach 1990 geboren wurden, bekommen nach der Geburt zwei Pässe. Wenn diese Kinder dann mindestens acht Jahre in Deutschland gelebt oder mindestens sechs Jahre eine Schule besucht haben, dürfen sie beide Pässe behalten. Jetzt will die CDU diese Regelung rückgängig machen.

Vor allem in Deutschland lebende Türken machen von diesem Angebot Gebrauch. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Moosbach: "Wenn jemand die Haltung einnimmt, mein Staatsoberhaupt heißt Erdogan, dann kann er das Leben in der Türkei führen."

Angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen Berlin  und Ankara wollen die Länder Innenminister der Unionsparteien den Doppel-Pass wieder abschaffen. CDU-Staatssekretär im Finanzministerium Jens Span: "Früher musste man sich bis 23 Jahre entscheiden, ob man den deutschen Pass behält, oder den türkischen. Man sollte sich überlegen, ob man das nicht rückgängig machen sollte."

Die Sozialdemokraten wollen keinen Rückschritt in der Causa. Vizekanzler und SPD-Chef Siegmar Gabriel: "Wenn die CDU/CSU die Doppelstaatsbürgerschaft bekämpft, dann hat es Erdogan geschafft, seinen Konflikt nach Deutschland zu tragen." Für die Sozialdemokraten galt die Einführung der Doppelstaatsbürgerschaft ein Meilenstein in der Integrationspolitik. Deshalb will die SPD diese Regelung nicht aufgeben. 

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