Die Abschluss-PK von DFB-Cheftrainer Julian Nagelsmann vor dem Eröffnungsspiel der Heim-Europameisterschaft gegen Schottland am Freitagabend (21 Uhr) mutierte zum wahren Sprüchefeuerwerk. Dabei versucht der Trainer noch einmal, alle ins Boot zu holen und spricht über die Nervosität vor dem ersten Spiel. Schottland Trainer Steve Clark und Kapitän Andy Robertson wollen bei dieser EM historisches erreichen und haben keine Angst vor den Deutschen.
Morgen startet die lange herbeigesehnte deutsche Heim-EM. Es soll das "Sommermärchen 2.0" werden. Nagelsmann erzählt, er habe gestern noch seinem Co-Trainer Benjamin Glück auf WhatsApp geschrieben: "Es ist schon verrückt: Ich komme aus einem 700-Seelen-Dorf, bei ihm sind es vielleicht 1.200. Beide Ortschaften haben mehr Kühe als Einwohner. Und jetzt haben wir morgen die Eröffnung der Heim-EM in München, da bewegt einen schon große Vorfreude."
Vor dem morgigen Eröffnungsspiel muss sich der Chefcoach der Deutschen noch kneifen, er sei noch "ein bisschen nervös". "Aber das war ich auch vor jeder Mathe-Schulaufgabe. Da hat es nicht so gut geklappt, ich hoffe, morgen wird es besser", führt Nagelsmann euphorisch aus. Trotz der leichten Nervosität und dem zu verspürenden Druck, sieht er die Heim-EM als Privileg: "Wir genießen, was wir auf dem Platz machen. Unsere Spieler haben ja mal angefangen, Fußball zu spielen, weil sie das lieben."
Für das heutige Spiel gibt es nur eine Marschrichtung: "Wir wollen einen Sieg im Auftaktspiel. Die Jungs sollen an sich glauben." Der 36-jährige Trainer richtet auch einen Appell an alle Deutschen: "Ich freue mich auch sehr, wenn alle im Stadion laut sind und uns nach vorne peitschen. Ich will, dass wir als Land vereint hinter der Nationalmannschaft stehen. Seid also bitte laut morgen."
„Respektiere jeden und fürchte niemanden“Steve ClarkeTrainer des schottischen Fußballnationalteams
Liverpool Linksverteidiger Andy Robertson spricht über den Antrieb der Mannschaft. Sie können als erstes schottisches Team in eine K.O. Phase bei einer EM einziehen. "Wir haben viele Anreize, aber einer davon ist, diese legendäre Mannschaft zu werden - das muss uns vorwärtstreiben", so der Kapitän der Schotten.
Laut Robertson habe das Team nichts zu verlieren: "Wir können Teil einer langen Liste von Mannschaften werden, die es nicht aus der Gruppe geschafft haben, oder wir bringen uns in die Lage, Geschichte zu schreiben."
Der schottische Chefcoach Steve Clarke verfolgt eine ähnliche Mentalität: "Eines meiner Mantras lautet: Respektiere jeden und fürchte niemanden. Wir wissen, dass sie ein gutes Team sind, aber hoffentlich können wir allen zeigen, dass wir auch ein gutes Team sind." Mit dieser Einstellung soll sein Team heute das erste Gruppenspiel bestreiten