Oberösterreich
Deutsche Sprit-Touristen sorgen für Umwelt-Alarm in OÖ
Das Benzin ist in Österreich immer noch billiger als in Deutschland. Ein Massenansturm auf Grenztankstellen ist die Folge.
Umwelt-Alarm an der Grenztankstelle Passau-Achleiten. Dort führt der Tanktourismus nun seit Tagen zu einer Ölverseuchung am Tankstellengelände und am Donnerstagvormittag sogar zu einer Sperre der Tankstelle.
Seit Tagen gleiches Drama
Seit Tagen spielt sich das gleiche Drama ab. Die Tankwütigen warten an den 18 Zapfsäulen in mehrere Zentimetern hohen Lacken aus Ölbindemittel, Benzin und Diesel in Schlangen. Rund 100.000 Liter oder mehr werden hier am Tag "vertankt".
Die deutsche Internetplattform www.mediendenk.de spricht von einem Umweltskandal. Die Autoreifen würden das Benzin-, Diesel- und Ölbindemittelgemisch in der weiten Umgebung verteilen. Außerdem liege der beißende Gestank des Gemisches in der Luft. Das könne bei Menschen sogar zu Schwindel, Übelkeit oder Kopfweh führen.
Darüber hinaus gehe die Ölverfrachtung weit über den versiegelten Bereich der Tankstelle hinaus und gefährde das in der Nähe liegende Trinkwasserschutzgebiet Soldatenau.
Tankstellenbesitzer: Keine Gefahr für Umwelt und Mensch
Tankstellenbesitzer Franz Joseph Doppler sieht das Ganze anders. Über seinen Geschäftsführer Bernd Zierhut lässt er via "Heute" ausrichten:
„"Es geht nur um wenige der 18 Zapfsäulen und es besteht auch keine Gefahr für Umwelt und Mensch, da der Tankstellenbereich versiegelt ist."“
Grund für die Verschmutzung laut Zierhut: Die Spritzzufuhr mancher Zapfpistolen stelle sich nicht mehr automatisch ab, ist der Tank erstmal gefüllt. So spritzten kleine Mengen an Diesel und Benzin aus den vollen Tanks und Kanister auf den Boden. Von einem Umwelt-Skandal könne keine Rede sein.
Spezialfirma seit 10 Uhr im Einsatz
Eine Spezialfirma aus Feldkirchen sei aber seit 10 Uhr im Einsatz. Die Tankstelle soll gegen 20 Uhr wieder geöffnet werden. Bis dahin weichen Tanktouristen nach Mariahilfberg oder Schardenberg aus.
