Eine 53-jährige Frau konnte in Frankreich von der Polizei aus mutmaßlich mehr als zehn Jahren Gefangenschaft befreit werden. Am Sonntag, dem 6. August, gelang es der Deutschen, an ein Telefon zu gelangen und die deutschen Rettungskräfte in Wiesbaden zu kontaktieren, wie der französische Sender BFMTV mit Berufung auf Polizeikreise berichtet.
Die deutschen Behörden baten daraufhin die französische Polizei vor Ort um Mithilfe. Beim Einsatz in Forbach, unmittelbar an der Grenze zu Deutschland, fanden die Polizisten die 53-Jährige in einem Zimmer eingeschlossen, nackt und mit kahlgeschorenem Kopf, auf.
Die Frau bestätigte, dass sie seit 2011 gefangen gehalten und gefoltert worden war. Aufgrund von Dehydration, Unterernährung und lange Zeit zurückliegenden Brüchen an den Gliedmaßen wurde sie in ein Krankenhaus gebracht und befindet sich derzeit in der Notaufnahme. Alle Räume im Haus waren offenbar vergittert – offiziell, damit die neun im Haushalt lebenden Katzen nicht entlaufen.
Vor Ort verhafteten die Polizisten den 55-jährigen Ehemann, der ebenfalls über eine deutsche Staatsbürgerschaft verfügt. Ihm wird derzeit Freiheitsberaubung, schwere Vergewaltigung, Folter und Barbarei vorgeworfen.