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Deutschland denkt über Lootbox-Verbot nach

Sie waren eine der Gaming-Kontroversen 2017: Lootboxen. Die beliebte Geldquelle von Videospielentwicklern könnte bald sogar verboten werden.

Heute Redaktion
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Mit sogenannten Lootboxen wollen die Hersteller von Videospielen auch über den Verkauf der Games hinaus Geld verdienen. Dabei handelt es sich um virtuelle Schatzkisten, die ihren (zufälligen) Inhalt wie Waffen oder Kostüme erst nach dem Kauf mit echtem Geld offenbaren.

Gerade im vergangenen Jahr kochte die Diskussion um diese Monetarisierungstaktik hoch. Einige Blockbuster wie etwa Mittelerde: Schatten des Krieges oder Call of Duty: WWII setzten auf Lootboxen. Den größten Shitstorm erntete aber Star Wars Battlefront 2, weil man sich in dem Multiplayer-Game massive Vorteile mit echtem Geld erlaufen konnte. Hersteller EA deaktivierte wegen den Reaktionen die Echtgeld-Transaktionen sogar vorübergehend.

Verbot?

In Deutschland bahnt sich eine Regulierung der Lootboxen an. Wie die "Welt" berichtet, befasst sich die Jugendschutzkommission der Landesmedienanstalten mit möglichen Verboten verschiedener Elemente in Videospielen, beispielsweise Lootboxen.

Eine Studie der Universität Hamburg soll zeigen, dass Videospiele immer mehr Elemente von Glücksspielen beinhalten. Soll heißen: Wenige Spieler generieren einen großen Teil der Umsätze, "ein typisches Merkmal von Glücksspielmärkten".

"Ich halte es für denkbar, dass Lootboxen gegen das Verbot von Kaufappellen an Kinder und Jugendliche verstoßen könnten", so Wolfgang Kreißig, Vorsitzender der Jugendschutzkommission. Eine Entscheidung wird für März erwartet.

(lu)