Politik

Dick-Pic-Strafen – jetzt auch Vagina-Fotos im Visier

Das Senden von Penis-Bildern sei "kein Kavaliersdelikt" und soll unter Strafe gestellt werden, fordert Staatssekretärin Claudia Plakolm in "Heute".

Sandra Kartik

Bereits Anfang des Jahres sprach sich Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) scharf gegen das Verschicken von Penis-Bildern aus. Die engagierte Politikerin machte auch öffentlich, damals bereits 50 "Dick Pics" erhalten zu haben. "Das geschah in erster Linie über Instagram", erzählt die Oberösterreicherin im "Heute"-Gespräch. "Das macht was mit einem. Man fühlt sich im ersten Moment schockiert, verärgert und beschämt. Diese Täter-Opfer-Umkehr ist genau das Problem".

"Das Internet darf da auch keine rechtsfreie Zone bleiben. Alles was im echten, analogen Leben strafbar ist, muss auch im Netz mit Konsequenzen versehen sein."

Plakolm macht sich deshalb dafür stark, das Versenden der unerwünschten Genital-Fotos unter Strafe zu stellen. "Sexuelle Belästigung ist, egal wo sie passiert, absolut kein Kavaliersdelikt. Das Internet darf da auch keine rechtsfreie Zone bleiben. Alles was im echten, analogen Leben strafbar ist, muss auch im Netz mit Konsequenzen versehen sein. Deswegen setze ich mich für die Schaffung eines Dick-Pic-Paragrafen ein", betont die 27-Jährige.

Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm will das Verschicken von Penisfotos bestrafen, betont sie im <em>"Heute"</em>-Talk.
Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm will das Verschicken von Penisfotos bestrafen, betont sie im "Heute"-Talk.
Sabine Hertel

Justizministerin prüft Umsetzung

Beinahe jede zweite junge Frau sei davon betroffen, berichtet die Staatssekretärin. Auch über Snapchat oder Airdrop im öffentlichen Raum würden häufig Penis-Fotos an Frauen versendet. Genau deshalb will sie "mit voller Härte gegen Dick Pics" vorgehen, so Plakolm. Justizministerin Alma Zadić will die Möglichkeit für die Umsetzung einer solchen Bestimmung nun im Verwaltungsstrafrecht prüfen lassen. Plakolm wolle "keinen zahnlosen Paragrafen", sondern eine Möglichkeit für junge Frauen und Männer schaffen, sich gegen die Belästigung im digitalen Raum zu wehren.

"Viele Betroffene haben sich gemeldet und über ihre Erfahrungen gesprochen, überraschenderweise auch im eigenen Freundeskreis."

Strafe gilt auch für Vagina-Bilder

Nicht alle haben auf Plakolms Vorstoß mit Beifall reagiert. "Die Rückmeldungen waren tatsächlich gemischt." Viele haben sich über den mutigen Schritt gefreut. "Viele Betroffene haben sich gemeldet und über ihre Erfahrungen gesprochen, überraschenderweise auch im eigenen Freundeskreis." Die Staatssekretärin erntete auch andere Kommentare dazu, wie: "Löschen wir es doch einfach, ist ja nichts passiert."

Dass hingegen Frauen Vagina-Bilder verschicken, sei das "weitaus weniger verbreitete Phänomen", so Plakolm. Dennoch würden auch sie bestraft werden, genau wie die Männer.

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