Tirol

Mutiertes Corona: Wieso sind Briten-Skilehrer in Tirol?

Mehrere Briten wollten in Tirol eine Ausbildung zum Skilehrer machen und schleppten dabei das mutierte Virus ein. Die Hintergründe machen sprachlos.

Andre Wilding
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Die Briten wollten eine Ausbildung zum Skilehrer machen.
Die Briten wollten eine Ausbildung zum Skilehrer machen.
picturedesk.com (Symbolbild)

17 Personen wurden in Jochberg in Tirol positiv auf das Coronavirus getestet. Sie könnten mit der "Briten-Mutation" infiziert sein, die rund 50 Prozent ansteckender als das ursprüngliche Virus sein soll. Nun kommen immer mehr skurrile Details zu den Verdachtsfällen ans Licht.

Bei den Corona-Erkrankten handelt es sich laut Elmar Rizzoli, dem Leiter des Einsatzstabes, zum Großteil um Staatsbürger aus Großbritannien. "Es sind aber auch Personen aus anderen Ländern dabei", erklärte Rizzoli am Mittwoch im Ö1-Morgenjournal. Die Infizierten seien derzeit in einer Unterkunft untergebracht und hätten auch keinen Kontakt zu anderen Personen.

Laut dem Leiter des Einsatzstabes seien sie "auf dem Weg der Besserung" und hätten "leichte Symptome". Wo sich die Personen, die in Jochberg eine Ausbildung zum Skilehrer machen wollten, genau angesteckt haben, ist aber nach wie vor unklar. "Das ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel", so Rizzoli. Und die laufen auf Hochtouren.

Hätte Ausbildung im Lockdown stattfinden dürfen?

Mittlerweile ist aber klar, dass die Anreise der Personen zwischen Oktober und Mitte Dezember erfolgt ist. "Es sind junge Leute, die eine Skilehrer-Ausbildung absolvieren und dann auch hier als solche arbeiten wollten", so Rizzoli. Doch hätte eine solche Ausbildung in Zeiten des Lockdowns überhaupt stattfinden dürfen? Rizzoli: "Es ist jetzt genau im Detail zu klären, was an Ausbildung passiert ist. Da laufen noch die Befragungen."

Doch wozu braucht Jochberg eigentlich Skilehrer aus dem Ausland? "Die Skischulen hatten die Hoffnung, dass die Ski-Saison früh beginnt und die Nachfrage da ist", erklärt der Leiter des Einsatzstabes im Ö1-Morgenjournal. "Doch einen solchen Bedarf gibt es nicht." Ermittlungen ergaben zudem, dass die Personen über den Land- und Luftweg nach Tirol gekommen sind. Die letzten Anreisenden trafen am 18. Dezember 2020 in Tirol ein, vier Tage später verhängte Österreich dann ein Landeverbot für Flugzeuge aus Großbritannien, aufgrund der raschen Ausbreitung der Corona-Mutation im Vereinigten Königreich.

Die 17 Personen dürften dann auch nach ihrer Ankunft in Österreich weiterhin in engem Kontakt gestanden sein, ansonsten hätten sie sich vermutlich nicht gegenseitig anstecken können. "Wenn man auf engstem Raum zusammen ist und die Sicherheitsvorkehrungen nicht einhält, dann ist es leicht erklärbar, dass sich das Virus ausbreitet", stellt Rizzoli im Ö1-Morgenjournals klar.

"Überschaubares Infektionsgeschehen in Jochberg"

Auf die Frage, ob man den Ort Jochberg aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr der Mutation abriegeln müsse, sagt der Leiter des Einsatzstabes: "Das ist im Moment eine Maßnahme, die aufgrund der Gegebenheiten nicht notwendig ist. In Jochberg gibt es ein überschaubares Infektionsgeschehen und auch keine Hinweise darauf, dass es zu Kontakten mit anderen Personen aus der Bevölkerung gekommen ist", so Rizzoli.

Von den rund 1.500 Einwohnern hätten sich alleine am gestrigen Dienstag über 100 Personen freiwillig auf das Virus testen lassen. Rizzoli: "Davon war kein Test positiv." Anders sieht die Lage in der Bundeshauptstadt Wien aus. Dort haben sich in mehreren Alten- und Pflegeheimen 42 Personen mit dem Virus infiziert. Ob es sich um die britische Virus-Variante handelt, werde nun durch die AGES überprüft.

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