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Die Chronologie des Terror-Dienstags in Brüssel

Heute Redaktion
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Am Dienstagmorgen sprengten Terroristen am Flughafen von Brüssel zwei Sprengkörper, wenig später folgte eine Explosion in der U-Bahn dabei wurden mehr als 30 Menschen getötet. Inzwischen sind drei der vier Attentäter identifiziert, der vierte - dessen Identität noch unklar ist - ist noch auf der Flucht.

Am Dienstagmorgen sprengten , wenig später folgte eine Explosion in der U-Bahn dabei wurden mehr als 30 Menschen getötet. Inzwischen sind drei der vier Attentäter identifiziert, der vierte - dessen Identität noch unklar ist - ist noch auf der Flucht.
Belgiens Hauptstadt Brüssel ist am Dienstag in der Früh von schweren Terroranschlägen erschüttert worden. Bei zwei Explosionen am Brüsseler Flughafen sowie einer Bombe in der U-Bahn starben mehr als 30 Menschen, über 300 weitere wurden verletzt, über 60 davon schwer. Drei der vier Attentäter starben, ein weiterer ist immer noch flüchtig. 

Ein Fahndungsfoto der belgischen Behörden zeigt die drei Attentäter am Flughafen unmittelbar vor dem Anschlag:

Die in schwarz gekleideten Terroristen sind die Selbstmordattentäter, die sich im Flughafen in die Luft sprengten.
Bei dem Attentäter in der Mitte des Bildes handelt es sich um Ibrahim El Bakraoui, einen Kleinkriminellen aus Brüssel. Er hinterlies auf einem Computer ein Testament. Darin schreibt er, dass die Behörden ihm auf den Fersen sind. 
Bakraouis Bruder, Khalid El Bakraoui, war der Selbstmordattentäter, der den Anschlag auf den U-Bahn-Zug im Zentrum von Brüssel verübte. Nach ihm wurde seit Dezember per europäischem und internationalem Haftbefehl gesucht. Für die Attentäter von Paris hat er eine Wohnung in Belgien gemietet, allerdings unter falschem Namen. 
Najim Laachraoui, der Bombenbauer, der auch die Sprengstoffwesten für die Paris-Attentäter angefertigt haben soll, wurde zunächst als der flüchtige "Mann in Weiß" vom Fahndungsfoto identifiziert. Dienstagvormittag meldeten die belgischen Behörden zunächst die Festnahme Laachraouis, das wurde jedoch später dementiert. Am Abend wurde Laachraoui schließlich als der zuvor unbekannte Selbstmordattentäter ganz links auf dem Fahndungsfoto identifiziert. Eine DNA-Analyse der sterblichen Überreste brachte Gewissheit.
Der "Mann in Weiß" ganz rechts auf dem Foto ist demnach nach wie vor nicht identifiziert und weiterhin auf der Flucht.
Am Donnerstag veröffentlichte die Polizei das Bild eines Mannes der bei dem Anschlag in der U-Bahn beteiligt gewesen sein soll. Er wurde auf Überwachungskameras entdeckt und trug einen großen Koffer mit sich. 


Die Chronologie der Ereignisse vom Dienstag: 


8 Uhr: Zwei Explosionen in der Ankunftshalle des Brüsseler Flughafens.
Menschen werden evakuiert und in Bussen in Krisenzentren gebracht.
Die Regierung ruft die höchste Terrorwarnstufe aus.
9 Uhr: Explosionen in der U-Bahnstation Maalbeek, im Herzen des EU-Viertels.
Augenzeugen wollen kurz vor den Explosionen am Flughafen Schüsse und Rufe in arabischer Sprache gehört haben.
Der gesamte öffentliche Verkehr wird eingestellt.
Flüge nach Brüssel werden abgesagt und umgeleitet, Zugverbindungen eingestellt.
Behörden bezeichnen die Vorfälle im Laufe des Vormittags als "Selbstmordanschläge" und koordinierte Attacken. 
Lockdown: EU-Mitarbeiter müssen in den Gebäuden bleiben, Menschen in Brüssel sollen "bleiben wo sie sind".
Die Grenze zu Frankreich wird verstärkt kontrolliert, Frankreich setzt 1.600 zusätzliche Polizisten ein. Auch die Polizisten in Rheinland-Pfalz (Deutschland) werden für unbestimmte Zeit mit Maschinenpistolen und Sicherheitskleidung ausgerüstet, das Kontingent wird aufgestockt
Am Nachmittag veröffentlichten belgische Medien ein Bild aus einer Sicherheitskamera, das die mutmaßlichen Attentäter vom Flughafen zeigen soll. Die Sicherheitsbehörden bestätigten, dass nach dem in Weiß gekleideten Mann auf dem Foto gefahndet wird.
Der Brüsseler Flughafen bleibt bis Freitag geschlossen. Alle Flüge von und nach Brüssel wurden eingestellt.
Eine dritte, nicht explodierte Bombe ist am Flughafen gefunden worden. Sie wurde von den Behörden entsorgt.
Bei Hausdurchsuchungen fand die belgische Polizei IS-Flaggen sowie eine Bombe. Auch Chemikalien, die zur Herstellung von Sprengstoff benutzt werden können, wurden sichergestellt.


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