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Die Gefahren von Couch Surfing, Airbnb und Co

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Die Zeit des klassischen Hotel-Urlaubs ist lange vorbei. Vor allem junge Reisende und Sparfüchse setzen auf Couch Surfing, Airbnb und Hostels. Von diesen Unterkunfsarten geht aber auch Gefahr aus. "Heute.at" listet die Risiken auf und sagt, wie man sich vor Diebstählen, Vergewaltigung und anderen üblen Delikten schützen kann.

Die Zeit des klassischen Hotel-Urlaubs ist lange vorbei. Vor allem junge Reisende und Sparfüchse setzen auf Couch Surfing, Airbnb und Hostels. Von diesen Unterkunfsarten geht aber auch Gefahr aus. "Heute.at" listet die Risiken auf und sagt, wie man sich vor Diebstählen, Vergewaltigung und anderen üblen Delikten schützen kann.

Couch Surfing: finden Reisende kostenlose Unterkünfte. Ankunft und Regeln werden im Vorhinein festgelegt, eine Bezahlung ist verpönt, weil sie dem Grundgedanken widerspricht. Falls der Gastgeber aber Essen oder Wäschewaschen anbietet, dürfen diese Dienste bezahlt werden.

2004 noch als Mini-Projekt belächelt, schwören heutzutage zehn Millionen Mitglieder auf das Reisen mit Couch Surfing. Ein Gratis-Bett ist angesichts der hohen Reisekosten mit Flugzeug oder Bahn verlockend. Doch

vor allem alleinreisende Frauen sollten hier aufpassen.

Bekannte Vergewaltigungsfälle

Für großes Aufsehen sorgte der italienische Ex-Polizist und Couch Surfing-Nutzer Dino M. alias "Leonardo", der über ein Dutzend Frauen, darunter eine 20-jährige Amerikanerin und eine 16-jährige Australierin, unter Drogen gesetzt und vergewaltigt haben soll. Als Polizist gelang es dem Mann aus Padua, schnell das Vertrauen seiner Opfer zu erlangen und auszunutzen. Er wurde im April 2015 zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt.

Im Jahr 2012 wurde der Fall einer vergewaltigten chinesischen Touristin bekannt. Abdelali N. soll die damals 29-Jährige nach Vermittlung über Couch Surfing in seiner Wohnung in Leeds mit dem Tod bedroht und zweimal missbraucht haben. Er wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Sicherheitsregeln:

Der gründliche Check des Gastgeber-Profils sollte Pflicht sein. Sind Sie von einem "Host" nicht vollends überzeugt, suchen Sie einfach einen anderen. Beobachten Sie, welche Kritiken andere Couch Surfer über den Gastgeber geschrieben haben. Ist ein Nutzer schon einmal negativ aufgefallen, dann wird das an dieser Stelle vermerkt sein.

Wenn Sie vor einer Reise Kontakt zu einem Gastgeber aufnehmen, dann kommunizieren sie zunächst lediglich über Couch Surfing. Sie müssen Telefonnummer und E-Mail-Adresse nicht an noch fremde Personen weitergeben. Während des Aufenthalts sollten Sie sich in Gegenwart des Gastgebers nie unsicher fühlen. Sollte das der Fall sein, suchen Sie sich sofort eine andere Bleibe. Trinken Sie am besten nur aus ihren eigenen Getränken, um sich vor K.O.-Tropfen zu schützen.

Machen Sie schlechte Erfahrungen mit einem Gastgeber, kommunizieren sie über Couch Surfing, um andere Nutzer zu warnen. Im können Sie außerdem Verbrechen und Missbrauch der Plattform nutzen. Nur wenn möglichst viele Couch Surfer mitmachen, können so negative Vorfälle vermieden werden.

Seite 2: Sicherheitsregeln bei Hostels

Hostel: Hierbei handelt es sich um günstige Herbergen, die ursprünglich Übernachtungen in großen Schlafsälen ermöglichten. Heutzutage gibt es auch Hostels mit kleinen Zimmern und weniger Betten sowie mit ansprechenderer Ausstattung.

Sicherheitsregeln:

In Hostels ist die Sicherheitslage in punkto Gewaltdelikten wie etwa Vergewaltigung meistens nicht so prekär, weil andere Gäste anwesend sind. Vermeiden Sie es aber wenn möglich, mit größeren, fremden Gruppen im selben Saal zu liegen. Wenn man sich mit Freunden zusammenschließt, ist das Sicherheitsgefühl noch größer. Vor Diebstählen ist man jedoch nicht gefeit.

Im Idealfall sollte man persönliche Gegenstände nie unbeaufsichtigt zurücklassen. Oft gibt es Safes beziehungsweise abschließbare Fächer. Für alle Fälle sollte man immer ein eigenes Vorhängeschloss mitbringen und Geld sowie Reisedokumente immer bei sich am Körper tragen.

Seite 3: Sicherheitsregeln bei Airbnb

Airbnb: Dabei handelt es sich um , die private Vermieter, die ihr Zuhause oder einzelne Zimmer zur Verfügung stellen, an Gäste vermittelt. Airbnb übernimmt jedoch keine rechtlichen Verpflichtungen.

Auch die Plattform "Airbnb" hat mit Problemen zu kämpfen. Im Jahr 2011 wurde der Kolumbianer Pablo Cesar C. R. zu zwölf Jahren Haft verurteilt, weil er zwei betrunkene US-Amerikanerinnen im Alter von 24 und 26 Jahren vergewaltigte, als sie in seinem Zuhause in Barcelona nächtigten. Der Mann machte auch ein Video und Fotos von der Tat. Die beiden Opfer meldeten sich auch bei "Airbnb", das Profil des Vergewaltigers wurde von der Plattform genommen.

Wie "observer.com"berichtete, entdeckte eine achtköpfige Reisegruppe, die sich im Rahmen der Silvester-Feierlichkeiten in ein Apartment im kanadischen Montreal eingemietet hatte, am 31. Dezember 2014 eine in einem Korb im Schlafzimmer versteckte Kamera. Die Mieter zogen sofort aus und verständigten "Airbnb". Nach dem Vorfall hat die Plattform die Regel hinzugefügt, dass der Einsatz von Video-Überwachung vom Gast erlaubt werden muss. Wer sich nicht daran hält, wird von "Airbnb" eliminiert.

Sicherheitsregeln:

Frauen sollten wenn möglich, immer mit einer Begleitung reisen. So können Sie sich besser vor möglichen Übergriffen schützen. Lesen Sie sich das Profil des Gastgebers und bestätigte Bewertungen durch. Wer unsicher ist, sollte vor allem Gastgeber mit mehrjähriger "Airbnb"-Erfahrung bevorzugen.

Mit Hilfe des Nachrichtensystem auf "Airbnb" können Sie mit diesem kommunizieren, ohne gleich Telefonnummer und E-Mail-Adresse zu hinterlassen.

Behalten Sie Geld, Wertgegenstände und Reisedokumente wenn möglich immer bei sich. Zögern Sie nicht, im Notfall Airbnb oder die Polizei zu verständigen.