Politik

Die Gründe – darum verlässt Kurz die Politik komplett

Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat seinen Rücktritt von allen politischen Ämtern bekannt gegeben. Das sind die Gründe.

Jochen Dobnik
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Kurz, der am Wochenende Vater geworden ist, will sich ins Private zurückziehen und beruflich neu orientieren.
Kurz, der am Wochenende Vater geworden ist, will sich ins Private zurückziehen und beruflich neu orientieren.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Um 11:33 Uhr hat der ehemalige Bundeskanzler seine Entscheidung der Öffentlichkeit bei einer Pressekonferenz verkündet. Sebastian Kurz, der am Wochenende Vater geworden ist, zieht sich ins Private zurück und will sich beruflich neu orientieren.

"Ich bin weder ein Heiliger noch ein Verbrecher"

Hintergrund sind die Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wegen Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit gegen ihn und sein enges Umfeld. Es geht um heikle Chat-Protokolle und frisierte Umfragen aus dem Jahr 2017, die in der Zeitung "Österreich" veröffentlicht wurden und Kurz auf dem Weg ins Kanzleramt geholfen haben sollen. 

    Bundeskanzler Sebastian Kurz wie ihn heute (fast) niemand mehr kennt.  Seit diesem Bild 2010 – da war er noch Bundesobmann der JVP und zog gerade in den Wiener Gemeinderat ein – legte er einen kometenhaften Aufstieg hin.
    Bundeskanzler Sebastian Kurz wie ihn heute (fast) niemand mehr kennt. Seit diesem Bild 2010 – da war er noch Bundesobmann der JVP und zog gerade in den Wiener Gemeinderat ein – legte er einen kometenhaften Aufstieg hin.
    imago stock&people

    Auch wenn es dazugehöre, in der Spitzenpolitik mit Vorwürfen konfrontiert zu sein, so sei es doch kraftraubend und zehrend. Das habe "in mir meine eigene Flamme kleiner werden lassen", so der 35-Jährige. Politisch müsse man mit "100 Prozent Begeisterung dabei" sein, diese Begeisterung sei aber weniger geworden in jüngster Zeit.

    Er möchte nicht behaupten, dass er etwas falsch gemacht habe, aber er sei nicht immer seinen eigenen Ansprüchen gerecht geworden. "Ich bin weder ein Heiliger noch ein Verbrecher", so Kurz.

    Zu den Vorwürfen, die im Raum stehen, merkt er an: Er freue sich auf den Tag, an dem er vor Gericht beweisen könne, dass diese falsch seien.

    Rückzug ins Familienleben

    Außerdem will sich der Altkanzler mehr seiner Familie widmen und das neue Babyglück mit seiner Partnerin Susanne genießen. Erst am vergangenen Wochenende sind die beiden Eltern geworden. Stolz postete Kurz am Sonntag ein erstes Foto des jungen Familienglücks auf Instagram

    Mit der Geburt seines Sohnes sei Kurz bewusst geworden, "wie viel Schönes und Wichtiges es auch außerhalb der Politik gibt". Nun freue er sich auf die Zeit mit seiner Familie, sagte Kurz nach 17 Minuten am Ende seiner Erklärung. Seine letzten Worte am Ende seiner Abschiedsrede: "Ich werde jetzt aufbrechen und meinen Sohn und meine Freundin aus dem Spital abholen."

    Wie es beruflich für Kurz weitergeht? Er mache sich keine Sorgen, sagen Weggefährten. Als heißester Kandidat für den Sessel des ÖVP-Chefs wird nun Innenminister Karl Nehammer gehandelt.

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      Pixabay/Heute
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