Wirtschaft

"Die lachen sich einen Holzfuß": Kuriose Metapher im TV

Chefverhandler Rainer Wimmer für die Arbeitnehmerseite kann mit dem erzielten Plus bei den KV-Verhandlungen für die "Metaller" gut leben.

Michael Rauhofer-Redl
Rainer Wimmer ist mit dem Abschluss sehr zufrieden. 
Rainer Wimmer ist mit dem Abschluss sehr zufrieden. 
ORF

In der Nacht auf Freitag haben sich Arbeitnehmer- und -geberseite auf ein Lohnplus von durchschnittlich 7,4 Prozent für die Metallbranche geeinigt. Kritiker sehen dennoch einen drohenden Reallohnverlust. Zu wenig oder doch ein richtungsweisender Lohnabschluss? Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft PRO-GE, Rainer Wimmer war dazu Gast bei Armin Wolf in der ZIB2. Die Gewerkschaft bereitete schon Streiks vor. Nun gab es in der allerletzten Verhandlungsrunde über die Löhne der Metaller doch noch eine Einigung.

Zu Beginn hätte Wimmer klar gemacht, dass er keinen Abschluss unter acht Prozent akzeptieren werde. Warum kam es dann doch zum Abschluss von einem Plus von 7,44 Prozent? Man müsse den Abschluss genau betrachten, so Wimmer. Der Abschluss sei ein "wichtiger und solidarischer". Es gebe gestaffelte Zuschläge, diese lägen teilweise sogar bei acht, neun Prozent. Man wisse, dass die "öffentlichen Diskussionen dramatischer" dargestellt würden als die wirtschaftliche Situation tatsächlich sei.

10-Ptozent-Forderung war herleitbar

Es sei wichtig, dass die ursprünglichen Forderungen argumentierbar seien, führte Wimmer auf die Frage aus, warum die Metaller nur mit einer Forderung von einem 10-Prozent-Plus in die Verhandlungen gestartet seien. Es sei die Sache von anderen Branchen mit höheren Forderungen in die Verhandlungen zu starten.

Warum lehnte die Gewerkschaft Einmalzahlungen ab. "Wir wissen, dass sie ein Problem in sich bergen: sie finden nur einmal statt", erklärte Wimmer lapidar. Man brauche aber eine nachhaltige Entwicklung. Die Wirtschaft versuche seit Jahrzehnten auf Einmalzahlungen zu setzen – die Agenda Austria sei arbeitgeberlastig, so Wimmer. Der Gewerkschafter wählte eine kuriose Metapher: "Die lachen sich einen Holzfuß", erklärte er den Wunsch der Arbeitgeber nach Einmalzahlungen. 

Zum Abschluss wehrte sich Wimmer gegen den Vorwurf, dass die Lohnrunden eine "Show für die Mitglieder" seien. "Überhaupt nicht", erklärte Wimmer, der die 14. Verhandlungen als Chefverhandler hinter sich bringen konnte. Für ihn waren es die letzten Verhandlungen. Vielmehr habe es sich um "beinharte, emotionale" Verhandlungen gehandelt. Hätte die Arbeitnehmerseite nicht mit Streiks gedroht, hätte sich die Arbeitgeberseite nicht bewegt, zeigte sich Wimmer überzeugt. 

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