Österreich

Die Pasterze dürfte in 40 Jahren wegschmelzen

Besorgniserregende Messungen zeigen einen dramatischen Rückgang der Gletscher in Österreich.
Heute Redaktion
13.09.2021, 22:42

Wie eine Auswertung der von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zeigt, hat die Pasterze am Großglockner innerhalb eines Jahres zwei Meter an Eisdicke verloren, die kleinen Gletscher am Sonnblick ebenfalls zwei Meter. Die Pasterzenzunge dürfte in den nächsten 40 Jahren völllig verschwinden, heißt es in einer Aussendung.

2017 war ein generell schlechtes Jahr für Österreichs Gletscher. Die regelmäßig vermessenen Gletscher in den Hohen Tauern gingen mit zehn Prozent weniger Schnee aus dem Winter und schmolzen im heißen Sommer extrem stark.

Experte warnt

"Dass die Gletscher schmelzen erleben wir mittlerweile schon jedes Jahr, aber heuer waren die Massenverluste besonders hoch. Denn der Winterschnee war schnell verschwunden, und dann war das Eis über einen sehr langen Zeitraum ungeschützt der Sonnenstrahlung und der Wärme ausgesetzt", sagt ZAMG-Gletscherexperte Bernhard Hynek.

Und weiter: "Die Prognose des Weltklimarats IPCC, dass bis zum Jahr 2100 rund 80 Prozent der Gletscherfläche in den Alpen verschwunden sein wird, kann man an den drei Gletschern in den Hohen Tauern derzeit gut nachvollziehen."

Warme Bäche verstärken Schmelze

Zusätzlich zur oberflächlichen Eisschmelze schmelzen die Gletscher auch von der Unterseite. Regenwasser oder Schmelzwasser rinnt über von der Sonne erwärmte Felsen, wird erhitzt und dringt anschließend wieder in den Gletscher ein. Dadurch werden Gletscher von innen und von der Basis aus zerstört.

Zeitraffer zeigt Schmelze

Ein Video zeigt den Verlauf des Hufeisenbruches der Pasterze. Die Animation besteht aus einem Foto pro Tag von Oktober 2015 bis August 2017.

(lu)

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