Welt

Die vielen Tropfen und der heiße Stein

Heute Redaktion
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Ich erinnere nicht gerne daran und ich will niemandem die Freude an den wohlverdienten Ferien verderben. Denn ich fühle meine Ohnmacht genauso wie wir alle: Es geht um den Hunger in der Welt. Alle zehn Sekunden stirbt ein Kind an Unterernährung, an Hunger. Es ist einfach schrecklich!

Wir sehen die Bilder – und schauen weg. Nicht weil wir so hartherzig wären, sondern weil wir keine Lösung wissen. Alles, was wir tun können, wirkt wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Die Ursachen der Hungerkatastrophen sind vielfältig. Die lang anhaltende Dürre in der Sahelzone, die Bürgerkriege im Sudan, in Eritrea, in Somalia, im Nahen Osten (Syrien und Irak). Die Not bewegt Abertausende, die Flucht zu wagen, um irgendwie dem Hunger zu entkommen. Sie fürchten weniger den Tod bei der riskanten Überfahrt übers Mittelmeer als die Not im eigenen Land. Und Europa steht vor der schwierigen Frage: Wohin mit den Zehntausenden Flüchtlingen? Wie soll das weitergehen?

Ich weiß, es ist kein schönes Ferienthema. Aber letztlich betrifft es uns alle. Was tun? Eines hilft sicher nicht: die österreichische Entwicklungshilfe zu kürzen. Denn diese hilft Menschen, in ihrer Heimat zu bleiben und leben zu können. Das nützt ihnen und uns. Hier ist Sparen wirklich am falschen Platz. Noch etwas: Unsere Caritas hat sich vorgenommen, 30.000 Kindern wenigstens für 2014 das Überleben zu sichern. Sie wird uns um einige Cents bitten. Denn viele kleine Tropfen machen dann doch einen Regen. Es kommt also auch auf uns an. (Onlinespenden ist ganz einfach: www.caritas.at)

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