Welt

Diese 10 Staaten nehmen die meisten Flüchtlinge auf

Heute Redaktion
Teilen

Die reichen Staaten sudern, die armen helfen: Amnesty International listet auf, welche zehn Staaten die meisten Flüchtlinge aufnehmen. Kein einziges Land der EU ist dabei. Auch die USA und Australien fehlen. Stattdessen ist zum Beispiel im Libanon (Platz 4) einer von vier Einwohnern ein Flüchtling!

Mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge auf der Welt kommen in nur zehn Ländern unter. Wer hierzulande glaubt, die meisten Flüchtlinge würden nach Europa kommen, hat sich ordentlich verschätzt. Die große Masse an Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen, retten sich in den Nahen Osten, nach Afrika, Asien und die Türkei. 

Laut den Vereinigten Nationen sind zur Zeit 21 Millionen Menschen auf der Flucht. Asylwerber, die noch nicht als Flüchtlinge anerkannt sind, fallen nicht in die Statistik. 

Vergleichbar: Libanon: 1.100.000 Flüchtlinge, Neuseeland: 250

Besonders die reichen Staaten hätten eine Verantwortung, die sie ignorieren, so der Vorwurf von Amnesty. Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty fordert eine gerechtere Verteilung der Schutzsuchenden. 

Shetty rechnet vor, was er meint: 

Der Libanon und Neuseeland haben beide fast die gleiche Einwohnerzahl. Im Libanon sind 1,1 Millionen Menschen untergekommen. Neuseeland ist größer, das Wirtschaftswachstum besser und trotzdem sind dort nur 250 (!) Menschen untergekommen. Bei gerechter Verteilung müsste Neuseeland 3.466 Menschen aufnehmen. Das wäre für das Land leicht zu schaffen. 

Australien und Ungarn besonders schlimm

Scharfe Kritik hagelte es auch gegen Australien und einige EU-Länder, vor allem Ungarn. Auf allen Kontinenten müssen Flüchtlinge leiden. Sie werden in gefährliche Gegenden zurückgeschickt, zusammengepfercht, sexuell und körperlich missbraucht, leiden unter schlechte medizinischer Versorgung oder sterben auf der Flucht. Von Jänner bis September 2016 sind allein 3.500 Menschen beim Versuch übers Mittelmeer zu kommen gestorben. 

Diese Länder nehmen die meisten Flüchtlinge auf: 


Jordanien (2,7 Millionen Flüchtlinge)
Türkei (über 2,5 Millionen)
Pakistan (1,6 Millionen)
Libanon (1,5 Millionen Flüchtlinge bei 4,5 Millionen Einwohner!, mehr als die gesamte EU)
Iran
Äthiopien
Kenia
Uganda
Demokratische Republik Kongo
Tschad