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Diese 39-Millionen-Villa hat eine Turnhalle

In Alpine, New Jersey, steht ein gigantisches Herrenhaus seit acht Jahren leer. Anfangs kostete es noch doppelt so viel wie heute.

Heute Redaktion
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Als das Steinhaus im Örtchen Alpine, New Jersey (etwas mehr als 2000 Einwohner), 2010 zum ersten Mal auf den Markt kam, war es eine Sensation. Das Haus mit 2787 Quadratmetern Wohnfläche war die mit Abstand teuerste Immobilie im gesamten Bundesstaat. Der Immobilienhändler Noble Black brachte sie damals für unglaubliche 68 Millionen Dollar auf den Markt.

Ein Haus für einen exklusiven Käufer

Das Haus hat alles, wovon man nur träumen kann: Einen großzügigen Garten, einen 20-Meter-Pool mit Poolhaus, Tennisplätze, einen Jacuzzi und eine Garage für elf Fahrzeuge. Dazu kommt die Turnhalle im Keller, die bei Bedarf in ein Hallenbad umfunktioniert werden kann.

Ein Team der TV-Sendung "Secret Lives of the Super Rich" besuchte das Haus 2010 und wurde vom Bauherrn und Besitzer Richard Kurtz durch das Anwesen geführt. Sein Stolz auf die goldenen Armaturen und die viele Technik, die im Haus verbaut ist, ist im Interview spürbar. "Es gibt kein zweites Haus wie dieses, schon gar nicht in der Nähe von Manhattan", sagte Kurtz voller Überzeugung in der Sendung.

Zu teuer

Und doch: Das Haus wollte keinen Käufer finden. Acht Jahre später ist das Haus noch immer nicht verkauft, der Preis ist um fast die Hälfte gesunken – heute kostet das Anwesen noch etwas mehr als 39 Millionen Dollar, fast 30 Millionen weniger als noch 2010. Was ist passiert?

Das Anwesen in New Jersey ist ein sogenanntes "Spec Home", ein Haus, das nicht für einen bestimmten Käufer gebaut wurde, sondern nur nach den Vorstellungen des Erbauers, ohne bestehenden Verkauf. Und so unglaublich das Haus ist: Es fand sich niemand, der bereit war, mehr als 60 Millionen für ein Haus in New Jersey auszugeben.

Unglaubliche Dimensionen

Das Steinhaus hat einiges zu bieten: Das Grundstück umfasst 24281 Quadratmeter Land, das Haus selbst hat 42 Zimmer – darunter auch einen Ballsaal. Im Ballsaal hängt übrigens ein Baccarat-Kronleuchter. Diese Designer-Leuchten können locker über 100.000 Franken kosten.

Trotz der verbauten Technik wirkt das Haus eher altmodisch: Holzgetäfelte Räume und vergoldete Verzierungen treffen heute eher nicht mehr den Geschmack der Superreichen. Abgesehen davon, dass sich jemand mit diesem Budget auch ein Penthouse in Manhattan leisten könnte.

"Der richtige Preis damals"

Aber wie kam der Preis überhaupt zustande? Auf Anfrage von CNBC sagte Immobilienhändler Noble Black: "Der Besitzer setzte damals einen Preis fest, den er für richtig hielt. Als wir ins Spiel kamen, haben wir ihn gesenkt, um mehr potenzielle Käufer anzusprechen."

Und wie steht Besitzer Kurtz zum neuen Verkaufspreis? "Er ist ein bisschen frustriert. Er liebt dieses Haus und hat seine Seele und viel Blut, Schweiß und Tränen in den Bau gesteckt. Jetzt möchte er es einfach jemandem verkaufen, der es genauso liebt wie er", sagt Black.

Große Preisabschläge im Luxussegment nicht unüblich

Tatsächlich ist die 39-Millionen-Villa kein Einzelfall. Eine Studie der Immobilienexperten Miller Samuel Appraisers zeigt, dass viele Häuser in diesem Preissegment für bis zu 50 Prozent unter dem eigentlichen Preis verkauft werden.

So zum Beispiel auch die Playboy Mansion in Los Angeles: Der ursprünglicher Listenpreis betrug 200 Millionen Dollar, verkauft wurde es für 105 Millionen. Ein 1500-Quadratmeter-Haus in Connecticut wurde für 25 Millionen angeboten, aber schlussendlich für 9,65 Millionen verkauft.