Oberösterreich

Plus 583 € – hier trifft Teuerung Autofahrer am ärgsten

Viele Bereiche des Lebens werden teurer. Besonders das Autofahren wurde zur extremen Belastung. Manche Bezirke sind besonders betroffen.

Peter Reidinger
Dank der massiven Teuerung scheinen sich selbst große Scheine im Geldbörserl schnell in Luft aufzulösen.
Dank der massiven Teuerung scheinen sich selbst große Scheine im Geldbörserl schnell in Luft aufzulösen.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Ob beim Wohnen, Heizen, Strom, Pendeln oder beim Lebensmitteleinkauf. "Die aktuelle Teuerungswelle rollt über den Bezirk Urfahr-Umgebung hinweg", so die Arbeiterkammer OÖ in einer neuen Berechnung. "Immer mehr Beschäftigte wissen nicht mehr, wie sie mit ihrem Einkommen auskommen sollen", so die AK.

"Darum ist es höchste Zeit, den Preissteigerungen entgegenzuwirken, Preise zu deckeln und die Menschen spürbar zu entlasten", sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

Die bisherigen Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung gegen die Teuerung würden bei weitem nicht ausreichen, um die Menschen spürbar zu entlasten. "Einmalzahlungen und Steuererleichterungen schaffen zwar kurzfristig Abhilfe. Dadurch werden aber die Preise nicht gesenkt, selbst wenn die Inflation wieder abflacht".

583 Euro mehr als im Vorjahr

Die AK hat erhoben, welche Bezirke besonders betroffen sind. Ergebnis: Besonders in den Pendler-Bezirken Rohrbach, Freistadt, Perg und Urfahr-Umgebung stöhnen die Menschen laut einer AK-Befragung unter der Teuerung. Knapp ein Viertel ihrer Haushaltsbudgets geht für Wohn- und Energiekosten drauf – "Tendenz stark steigend", so die AK.

Für mehr als die Hälfte der Befragten ist das eine "finanzielle Belastung".

AK-Präsident Stangl fordert einer Umverteilung der Gewinne von Energieunternehmen.
AK-Präsident Stangl fordert einer Umverteilung der Gewinne von Energieunternehmen.
AK

Die Preise für Pellets, Strom und Lebensmittel steigen auch im Mühlviertel, so wie in ganz Österreich. Und nicht zuletzt machen sich die horrenden Preise für Benzin und Diesel bei den vielen Pendlern/-innen im Bezirk bemerkbar: Bei einer durchschnittlichen täglichen Wegstrecke von rund 53 Kilometern müssen jene Beschäftigten, die auf das Auto angewiesen sind, um zur Arbeit zu kommen, heuer um durchschnittlich 583 Euro mehr bezahlen als im vergangenen Jahr. Auf den gesamten Bezirk umgelegt, sind das Mehrkosten von 18,5 Millionen Euro, getragen von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

"Mehrwertsteuer senken"

Um die Pendlerinnen und Pendler zu entlasten, müsse der öffentliche Verkehr massiv ausgebaut und die Pendlerpauschale reformiert und in eine kilometerabhängige Direktzahlung umgewandelt werden, fordert die Arbeiterkammer.

Energie-, Miet- und Lebensmittelpreise müssen durch staatliche Eingriffe gedeckelt und somit gesenkt werden. "Bei den Lebensmitteln macht es zudem Sinn, vorübergehend die Mehrwertsteuer zu senken oder überhaupt auszusetzen".

AK-Chef Stangl: "Gleichzeitig müssen bei all jenen Energieunternehmen, die derzeit Rekordgewinne auf Kosten der Allgemeinheit vermelden, die Übergewinne abgeschöpft und im Sinne des Gemeinwohls umverteilt werden".