Diese Fake-News kursieren über Manchester-Anschlag

Ein schockierender Anschlag auf ein vor allem von Jugendlichen und Kindern besuchtes Pop-Konzert in Manchester hat im Internet eine Flut von Falschmeldungen gesorgt. Einige Nutzer wollten mit falschen Vermissten-Suchaufrufen die Hilfsbereitschaft von Menschen ausnutzen. Auch ein falsches Bekennervideo kursiert.

Fake-Suchaufrufe für Retweets

Durch das Chaos nach dem Anschlag wurden viele Konzertbesucher von ihren Eltern getrennt. Viele kamen in umliegenden Hotels und bei hilfsbereiten Anwohnern unter. Einige Eltern suchten über soziale Netzwerke nach einem Lebenszeichen ihrer Kinder. Das nutzten Twitter-Nutzer aus, um mit falschen Suchaufrufen möglichst viele Retweets zu erzielen. Als Bilder von angeblich Vermissten müssen dabei öfters Youtuber herhalten.

Falsches IS-Bekennervideo

Auch ein angebliches IS-Bekennervideo kursiert bereits im Netz. Darin ist ein komplett vermummter Mann zu sehen, der einen Zettel mit Datum und Ort des Anschlags in die Kamera hält. Das Video ist jedoch mit ziemlicher Sicherheit eine Fälschung. Es kursiert nur auf Videoportalen und nicht auf offiziellen IS-Kanälen. Zudem passen Qualität und Machart des Clips nicht zu den bisherigen offiziellen IS-Videos. IS-Attentäter zeigen sich in ihren Bekennerbotschaften in der Regel unmaskiert.

"Bewaffneter bei Krankenhaus"

Auch mehrere Falschmeldungen über einen Bewaffneten, der vor einem Krankenhaus in Manchester gesichtet worden sein soll, kursierte im Netz und wurde sogar von einigen News-Portalen aufgegriffen. Die Polizei dementierte diese Berichte allerdings.

Unmittelbar nach dem Anschlag wurde auch ein Bild von Ariana Grande hundertfach im Netz geteilt, das die Sängerin verletzt nach dem Anschlag zeigen soll. Auch dabei handelt es sich um ein Fake. Das Bild stammt von Dreharbeiten aus dem Jahr 2015.

Nach aufsehenerregenden Ereignissen werden in sozialen Medien oft bewusst Falschmeldungen gestreut. Vielfach geschieht es um Reichweite auf sozialen Medien zu erzielen. Manche wollen sich auch einfach einen Scherz erlauben oder Menschen gezielt verunsichern.

(hos)