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Diese Hostels sind preiswert und hübsch

Heute Redaktion
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Die Kultur des Bereisens ändert sich ständig - so auch das Aussehen von Hostels.
Die Kultur des Bereisens ändert sich ständig - so auch das Aussehen von Hostels.
Bild: iStock

Wie man für wenig Geld stilvoll reist, weiß Kash Bhattacharya, der den Blog BudgetTraveller führt. In seinem neuen Buch sammelt er die schicksten Hostels.

"Willkommen in der Zukunft des luxuriösen Reisens für wenig Geld": Mit diesen Worten schickt der britische Autor und Blogger Kash Bhattacharya die Leser auf den Weg. In "The Grand Hostels" versammelt der Vielgereiste 116 Bleiben in aller Welt, die er Luxushostels nennt, wobei die Betonung auf dem s nach dem o liegt: Um Hostels, nicht Hotels geht es in dieser mit vielen Tipps gefüllten, bunt illustrierten und dicht bebilderten Publikation, keineswegs aber um muffige Massenschläge oder abseits gelegene Jugendherbergen. Bhattacharya beherrscht nämlich die Kunst, preiswerte UND liebevoll hergemachte Unterkünfte aufzuspüren. National Geographic zeichnete ihn deshalb bereits 2016 als Blogger des Jahres aus.

Wie der Autor zu seinem vielseitigen Beruf fand? Quasi aus der Not heraus. Vor bald zehn Jahren, damals war er Ende dreißig, stellte der überzeugte Backpacker fest, dass es ihm nicht mehr um die billigste Übernachtungsmöglichkeit ging, sondern vielmehr um die Erfahrung, um Komfort und spannende Konzepte von Gastgeberinnen und Wirten. Um herauszufinden, wo er künftig auf Reisen absteigen würde, suchte er nach Adressen, bei denen beides gegeben ist: Luxus und ein Budgetpreis. Wir haben drei Tipps genauer angeschaut.

Die ehemalige Sowjetnäherei in Tiflis

In der georgischen Hauptstadt wurde am linken Flussufer der Kura eine ehemalige Sowjetnäherei in einen multifunktionalen Gemeinschaftsort verwandelt. Werkstätte, Künstlerateliers, Läden, Cafés und das große Hostel "Fabrika" (Mehrbetten-, Einzelzimmer und Apartments für bis zu 354 Gäste) sind über einen Innenhof miteinander verbunden, der so zur Piazza und Begegnungszone zwischen Vergangenheit und Gegenwart sowie Heimischen und Gästen wird. Blogger Bhattacharya lobt das Frühstück als "opulentes Festmahl" und das Fabrika Tbilisi als "eine preiswerte Alternative ohne Kompromisse". Zimmerpreis: Ab ca. 5 Euro für ein Bett im hellen, schlichten Massenschlag.

Im Weinkeller von Porto

Vier Schlafsäle, zwölf Suiten und eine 230-jährige Geschichte im Keller. Das House of Sandeman feiert die lokale Spezialität Portwein, weil das gleichnamige und 1790 gegründete Familienunternehmen für diesen bekannt ist. Das Ganze ist natürlich eine PR-Strategie einer Marke, die im Tourismus mitmischen will, trotzdem ist das Ganze beeindruckend: Im hauseigenen Restaurant werden lokale und saisonale Gerichte aus der Duoro-Region aufgetischt, im Weinkeller wird degustiert und im Massenschlag erinnern die Betten an Weinfässer, die ein Designer mit Steckdosen, Kleiderhaken und Flaschenhalter ausgestattet hat. Zimmerpreis: Ab ca. 21 Euro für ein Bett im hübsch designeten Massenschlag.

In einstigen Bordellzimmern in Amsterdam

Ein 130-jähriges Gebäude mit hohen Decken, Kronleuchtern und einem Hauskater namens Joop. Das Cocomama bietet zwar Mehrbettenzimmer, akzeptiert aber keine großen Gruppen, sodass vor allem Alleinreisende einkehren, die in der Gemeinschaftsküche oder im Garten leicht Kontakte knüpfen. Wer lieber alleine schläft, dem bieten sich nach lokalen Klischees eingerichtete Zimmer (Tulpen, Van Gogh, Windmühlen und Co.). Am Eingang erinnern Schwarzweiß-Fotografien leicht bekleideter Frauen an die Vergangenheit des Hauses – hier war einst ein Bordell daheim. Zimmerpreis: Ab 28 Euro.

Mehr Tipps gibt es im Buch "The Grand Hostels – Die schicksten Designhostels der Welt" von Kash Bhattacharya aka BudgetTraveller, 326 Seiten, Verlag Gestalten, ca. 41 Euro

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