Coronavirus

Diese Maßnahme könnte zukünftige Lockdowns vermeiden

Wie eine Auswertung der Daten von "Hochinzidenzbezirken" zeigt, können regionale Reisebeschränkungen künftige Infektionswellen vermeiden.

Heute Redaktion
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Regionale Reisebeschränkungen sind wirksam.
Regionale Reisebeschränkungen sind wirksam.
Daniel Scharinger

Ab einer 7-Tages-Inzidenz von 400 werden in österreichischen Gemeinden härtere Maßnahmen eingeführt. So darf ein Ort nur noch mittels negativen Corona-Test verlassen werden. Der "Erlass zusätzlicher Maßnahmen in Hochinzidenzgebieten" trat am 5. März in Kraft. Viele Gemeinden waren schon davon betroffen und es kommen immer wieder weitere hinzu.

Ab Mittwoch gelten die Ausreisetests etwa im Bregenzerwald. Auch für Straßwalchen (Flachgau) sowie das gesamte Großarltarl mit seinen Gemeinden Großarl und Hüttschlag (Pongau) wird diese Regelung verhängt, "Heute" berichtete.

"Wachstumsrate schrumpft um sechs Prozent"

In St. Johann und Hermagor wurden die Ausreisetests schon im März wegen hoher Zahlen eingeführt. Eine Auswertung der Daten von "Hochinzidenzbezirken" zeigt nun, dass regionale Reisebeschränkungen äußerst wirksam sind. Sie könnten dabei helfen, zukünftige Lockdowns zu vermeiden.

Wenn die Mobilität gebremst wird, wirkt sich diese auf die Erkrankungszahlen aus. Statistiken vom Wiener Science Complexitiy Hub (CSH) haben diese Wirksamkeit nun bestätigt. "Im Schnitt schrumpft die tägliche Wachstumsrate in den betroffennen Gebieten dadurch um sechs Prozent", erklärte Studienautor Peter Klimek gegenüber dem ORF.

Einerseits gehen die Kontakte der Bewohnerinnen und Bewohner mit Menschen aus anderen Regionen zurück. Zum anderen sind die Personen in "abgeriegelten" Gebieten allgemein weniger unterwegs. Nicht nur für die betroffene Region, sondern auch für die umliegenden Gebiete gebe es positive Effekte, berichtet der "Kurier". Hier gehe das tägliche Wachstum der Inzidenzen im Schnitt um drei Prozent zurück.

Die Regierung kündigte für Mitte Mai Öffnungsschritte an. Klimek fordert sogar diesbezüglich eine sogenannte "regionalisierte Niedriginzidenz-Strategie". Damit ließen sich auch weitere Lockdowns vermeiden. Künftige Infektionswellen würden bereits im Voraus "im Keim erstickt", schreibt Klimek in seiner Untersuchung.

Auch bei niedrigen Fallzahlen auf regionale Maßnahmen setzen

Der Komplexitätsforscher schlägt vor, den Grenzwert für Ausreisetests auch bei weiter sinkenden Fallzahlen weiter unten anzusetzen. "Entscheidend bei dieser Strategie ist, dass die Politik schon früh genug, auch bei niedrigen Zahlen reagiert. Begrenzt man auch ein kleines Wachstum schon regional, können wir uns – auch dank dem Fortschritt der Impfung über den Sommer hinweg – dann einen harten Lockdown sparen", sagt Klimek.

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