Life

Diese Medikamente werden aus Plasma gemacht

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Die Produzenten von Medikamenten sind auf Plasmaspenden angewiesen, denn Blutplasma kann nicht künstlich hergestellt werden. Doch welche Medikamente werden nun aus Plasma gemacht? (Promotion)

Der größte Einzelbestandteil des menschlichen Blutes hört auf den Namen Blutplasma und besteht aus Wasser, Salzen, Enzymen, Antikörpern und anderen Proteinen.

Es kann nicht künstlich hergestellt werden, daher sind die Produzenten von Medikamenten auf Spenden angewiesen. Doch was wird aus Plasma überhaupt hergestellt? Es folgen ein paar Beispiele.

Immunkrankheiten

Derzeit kennt man ungefähr 70 verschiedene Formen von angeborenen Immundefekten. Wenn nicht die Abwehrzellen des Körpers, sondern Antikörper im Blut und andere abwehraktive Eiweißstoffe (Immunglobuline) betroffen sind, handelt es sich um humorale Immundefekte.

Kinder, die an diesen humoralen Immundefekten erkrankt sind, können leicht behandelt werden – dank Blutplasma. Ein mehrmals pro Monat verabreichtes und aus Plasma gewonnenes Arzneimittel kann die fehlenden Immunglobuline zuschießen.

Auch Menschen mit transplantierten Organen sind auf zusätzliche Immunglobuline angewiesen, da ihr Immunsystem medikamentös "gebremst" wird, weil es das Spenderorgan andernfalls abstoßen kann. Auch Krebspatienten, deren Immunsystem durch Chemotherapie oder Bestrahlung geschwächt ist, erhalten diese Medikamente.

Blutgerinnung

Menschen mit der sogenannten Bluterkrankheit, in der Fachsprache Hämophilie genannt, fehlt ein wichtiges Protein zur Blutstillung. Bereits kleine Wunden können lebensgefährlich werden, weil das Blut nur sehr langsam oder gar nicht gerinnt. Auch Blutungen in den Gelenken oder im Gehirn sind möglich.

Dank regelmäßiger Zufuhr der fehlenden Proteine können Patienten mit der Bluterkrankheit ein fast normales Leben führen, in dem sie von der Krankheit kaum eingeschränkt werden. Die sogenannten Gerinnungsfaktoren können mittlerweile auch synthetisch hergestellt werden, manche Menschen bilden allerdings Antikörper gegen die künstlichen Proteine. Für diese Fälle gibt es Präparate aus menschlichem Plasma.

Fibrinkleber

In der Chirurgie ist es nicht immer möglich, Verletzungen mit Fäden zu vernähen – etwa an Gewebe mit einer schwammartigen Struktur. Dazu zählen zum Beispiel die Leber oder die Lunge. Kommt es zu Verletzungen in diesen Regionen des menschlichen Körpers, müssen Chirurgen manchmal mit Kleber arbeiten.

Aus Plasma hergestellter Fibrinkleber fügt das verletzte Gewebe wieder zusammen und ahmt den natürlichen Wundverschluss nach. Es entsteht eine gas- und flüssigkeitsdichte Naht, die auch bei heiklen Operationen an der Lunge hilfreich ist.

Du möchtest nun ebenfalls zum Lebensretter werden? Spenden kannst du ganz einfach in allen 8 BioLife Zentren in ganz Österreich. Einen Termin kannst du dir am besten online unter www.plasmazentrum.at/termin vereinbaren und mit deiner Spende Gutes tun.