Olympia-Ruderin musste nach Vorlauf in den Rollstuhl 

Corona-Notstand, brütende Hitze und ein herannahender Taifun – die Olympischen Spiele und ihre Athleten haben am Tag der offiziellen Eröffnung (13 Uhr) gleich mit mehreren Sorgen zu kämpfen.

Bei den Ruder-Vorläufen kam es dabei am Freitagvormittag zu erschreckenden Szenen. Österreichs Magdalena Lobnig qualifizierte sich als Siegerin ihres Laufs souverän für das Viertelfinale am Sonntag. Dem deutschen Duo Leonie Menzel und Aneekatrin Thiele erging es im Doppel-Zweier deutlich schlechter.

Die Deutschen wurden in ihrem Vorlauf Letzte. Dabei hatte vor allem Menzel offenkundig schwer zu kämpfen. Bei der Zielankunft sank Menzel völlig erschöpft zusammen. Sie musste in den Rollstuhl. Ihr Trainer Thomas Affeldt erklärt in der "Bild": "Es war sicherlich eine Kombination aus Anstrengung - es war ein sehr hartes Rennen, Bord-an-Bord-Kampf mit den Australiern - dazu kommt die Hitze noch obendrauf. Die Sportler gehen hier an ihre Grenzen, das hat sie gemacht. Sie war in dem Zustand, dass sie sich nicht mehr richtig bewegen konnte."

Entwarnung: Die Sportlerin wurde mit einer Kühlweste versorgt und konnte sich rasch erholen.

Am Freitag zeigte das Thermometer schon am Vormittag 30 Grad an. Österreichs Star-Segler und Fahnenträger Thomas Zajac schilderte die Verhältnisse vor Ort am Freitag in einer kleiner Presserunde: "Man geht raus und beginnt sofort zu schwitzen. Es ist fast unerträglich. Wir haben spezielle Kühlwesten mit. Wir verbrauchen am Tag zwei bis drei Westen. Wenn du überhitzt, verbraucht der Körper sehr viel Energie. Wir haben lange Wettkämpfe, sind da mehrere Stunden auf dem Wasser. Wir segeln mit Helm. Den kann man mit einem Snowboardhelm vergleichen."

Seine Nacra17-Partnerin Barbara Matz bestätigte: "Es ist ungewohnt. Da ist nicht einmal das Wasser mehr eine Abkühlung."