Wien

Diese vier Projekte machen Wiens Grätzl bald grüner

Der Ideenwettbewerb für die Begrünung der Stadt ist abgeschlossen. Vier Projekte wurden ausgewählt, nun macht sich die Stadt an deren Umsetzung.

Louis Kraft
Teilen
Vier Ideen konnten sich beim Ideenwettbewerb der Stadt bei den Wienern durchsetzen. Nun gehen die Siegerprojekte in die Umsetzungsphase.
Vier Ideen konnten sich beim Ideenwettbewerb der Stadt bei den Wienern durchsetzen. Nun gehen die Siegerprojekte in die Umsetzungsphase.
PID/Christian Fürthner

Ende März startete die Stadt den Ideenwettbewerb für begrünte Straßen und Plätze in Wien, wir haben berichtet. Über 500 Projekte wurden über die Webseite WienWirdWow eingereicht, rund 15.000 Wienerinnen und Wiener stimmten hier für ihre Lieblingsidee ab. Gesucht wurden Ideen zur Begrünung von Flächen in der Millionenstadt, auf denen es aufgrund von technischen Einbauten wie Wasserrohren, Fernwärmenetzen oder U-Bahn-Schächten nicht möglich ist, einfach Bäume zu pflanzen. Gesucht waren innovative Ansätze für Begrünung in der Millionenstadt. Die Fachjury hat alle Einreichungen nach vorher festgelegten Kriterien - wie Umsetzbarkeit, Wirksamkeit, Innovationsgrad, Betreuungsintensität, Pflegeleichtigkeit und Beispielwirkung - bewertet.

Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) freut sich über den "großen Erfolg" der Aktion und dankt allen, die sich daran beteiligt haben. Glückwünsche gibt es für die vier Siegerprojekte: "Der Wettbewerb zeigt, dass den Wienerinnen und Wienern die Begrünung ihrer Stadt ein großes Anliegen ist. Dies ist für uns ein klarer Auftrag gemäß unserem Motto 'Raus aus dem Asphalt' für noch mehr Begrünungsmaßnahmen auf Straßen und Plätzen". 

Sieger stehen fest, Stadt prüft nun die bestmögliche Umsetzung

Vier Projekte konnten die Wiener überzeugen und gehen nun in die Umsetzungsphase. Zuvor prüft die Stadt, wie die einzelnen Siegerideen bestmöglich realisiert werden können, die Umsetzung soll dann rasch starten.

Doch auch aus den vielen weiteren Zusendungen könnten noch weitere umgesetzt werden. Sie werden von den zuständigen Dienststellen einem Check unterzogen und mit den Bezirken besprochen – "eventuell finden sich in der Fülle der Ideen weitere praktikable Projekte für Wiens Straßen und Plätze", so Sima. 

1
Siegerprojekt "Begrünung Seestadt U-Bahnstation Vorplatz"

In der Kategorie 1 "Asphaltierte Flächen und Straßen" setzte sich das "Begrünung Seestadt U-Bahnstation-Vorplatz – Hopfen für das Seestädter Craft Beer" in der Donaustadt (eingereicht von Sabi R.) durch. Der Platz wird aktuell von einem Stein-Kunstwerk dominiert, das die ehemaligen Asperner Flugfeld-Landebahn symbolisiert. Die Kernkomponente des Siegerkonzeptes ist eine ringförmige grüne Linie, die die Landebahn "umarmt" und die Form der Seestädter Gürtelstraße abbildet.

Ein Ring aus elf Pflanztrog-Bank-Modulen sollen den Vorplatz der U-Bahnstation Seestadt (Donaustadt) grüner machen.
Ein Ring aus elf Pflanztrog-Bank-Modulen sollen den Vorplatz der U-Bahnstation Seestadt (Donaustadt) grüner machen.
Stadt Wien

Der Ring besteht aus elf einfach gehaltenen Pflanztrog-Bank-Modulen aus Holz, die mit schnellwachsendem Hopfen berankt, nicht nur Schatten spenden, sondern auch Platz für die Grundzutat des vom Sieger angedachten Seestädter Craft-Beers bieten. Der Gewinn aus dem Verkauf des Biers soll laut dem Erfinder in zukünftige Seestadtbegrünungsprojekte fließen. Mit moderner Nebeltechnik erweitert, sorgt der Ring für Abkühlung an heißen Tagen. Auf der Außenseite können an Montagevorrichtungen temporär Ausstellungstafeln angebracht werden und so einen Ausstellungsort bilden. Zudem sind weitere Begrünungsmaßnahmen am aktuell sehr heißen Platz vorgesehen.

2
Siegerprojekt "Schnupfenboxen als Freiflächen"

Sieger in der Kategorie 2 "Lebenswerter Straßenraum" wurde die Ideen die Flächen, die derzeit noch von Schnupfen-/Impfboxen besetzt sind, künftig zu grünen Freiflächen zu machen. Die Idee wurde von Linda S. eingereicht und zielt darauf ab, dauerhafte Begrünungsmaßnahmen für die Zeit nach Corona zu gestalten. So soll die Hitze im Sommer reduziert werden, es würden Räume geschaffen, die zum Spazierengehen einladen und es gäbe breitere Gehsteige. Umgesetzt werden soll die Ideen in gleich mehreren Bezirken.

Das Siegerprojekt "Schnupfenboxen zu Freiflächen" will die Flächen für die Begrünung und Abkühlung der Grätzl nutzen.
Das Siegerprojekt "Schnupfenboxen zu Freiflächen" will die Flächen für die Begrünung und Abkühlung der Grätzl nutzen.
Stadt Wien
3
Siegerprojekt "Die neue Normalität"

Eine "neue Normalität" reichte Hannah W. in der Kategorie 3 "Auf engstem Raum" ein. Gerade in Margarten seien weite Teile dicht verbaut, es gebe nur wenig grüne Freiflächen und enge Straßenräume. Dennoch gibt es auch viel Potenzial, die das Projekt im Bereich Schönbrunnerstraße/Strobachgasse nützt. Dort gibt es einen Vorplatz mit drei großen Platanen, aber keine Aufenthaltsmöglichkeit und viel Bodenversiegelung. Mit dem Projekt "Die neue Normalität" soll der Boden entsiegelt werden. Es soll Rasen gesät und/oder Hochbeete und Mobiliar zur Verfügung gestellt werden und so ein Beitrag für mehr Begrünung und ein Miteinander in einem dichtverbauten Bereich des Bezirks geschaffen werden.

Neuer Rasen und Liegeflächen soll im dichtverbauten Margareten eine "neue Normalität" schaffen.
Neuer Rasen und Liegeflächen soll im dichtverbauten Margareten eine "neue Normalität" schaffen.
Stadt Wien
4
Siegerprojekt "Der Asperner Urwaldzylinder"

In der Kategorie 4 "Ideen, die aus dem Rahmen fallen" setzte sich die Idee von Adriaan B. durch. Er will auf einer rund 200 Quadratmeter großen Fläche in der Donaustadt den "Asperner Urwaldzylinder" umsetzen. Innerhalb von zwei Jahrzehnten soll ein Mini-Wald entstehen, der die Eigenschaften eines Urwalds annimmt. Beim Konzept "Tiny Forest" wird die Miyawaki-Methodik angewendet, um auf sehr kleinem Raum einen äußerst diversen und dichten Mini-Urwald zu schaffen.

Auf einer 200 Quadratmeter großen Fläche in Aspern soll ein Mini-Urwald entstehen.
Auf einer 200 Quadratmeter großen Fläche in Aspern soll ein Mini-Urwald entstehen.
Stadt Wien

In Europa wird das Konzept in den Niederlanden angewendet und von der Universität Wageningen erforscht. 25 unterschiedliche Baumarten sollen gepflanzt werden. Insgesamt sollen im Urwaldzylinder rund 600 Bäume wachsen. Die Lage des Urwaldes könnte sich im Eingangsbereich zum künftigen Stadtteil "Erzherzog-Karl-Straße Süd" befinden und ist damit in unmittelbarer Nähe zur neuen Volks-und Mittelschule in der Langobardenstraße, die sich derzeit gerade im Bau befindet.

Auch der Fachwettbewerb beendet

Neben dem Ideenwettbewerb hat die Stadt Wien in Sachen innovativer Ansätze zur Begrünung von Straßen und Plätzen auch einen europaweit ausgeschriebenen Fachwettbewerb initiiert. Auch hier sind sehr spannende Projekte eingelangt, die Ergebnisse werden in einigen Wochen vorliegen.

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com