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Diesem Land droht wegen Bitcoins Millionenverlust

Vor rund einem Jahr führte El Salvador Bitcoins als offizielle Währung ein. Der aktuelle Kurseinbruch könnte das Land nun teuer zu stehen kommen. 

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Bitcoins vom Bankomat: Das gibt es seit dem vergangenen Jahr in El Salvador.
Bitcoins vom Bankomat: Das gibt es seit dem vergangenen Jahr in El Salvador.
MARVIN RECINOS / AFP / picturedesk.com

Im September 2021 verkündete Präsident Nayib Bukele, dass El Salvador den Bitcoin als erstes Land der Welt als offizielles Zahlungsmittel anerkennen werde. Seither können Einwohnerinnen und Einwohner des Landes in Zentralamerika nicht nur ihre Steuern mit der Kryptowährung begleichen, auch Geschäfte wie Starbucks oder McDonalds akzeptieren an ihren Kassen Bitcoin.

Auch die Finanzstrategie des 40-jährigen Bukele setzt großes Vertrauen in die Blockchain-Währung. Seit September des letzten Jahres hat der Staat El Salvador mindestens 1391 Bitcoins gekauft. Der Handel mit den Krypto-Coins scheint Chefsache zu sein, laut eigenen Angaben kauft Präsident Bukele die Bitcoins mit seinem Handy. Insgesamt 71 Millionen Dollar kosteten die Investitionen damals und liefen auch weiter, als der Bitcoin im November 2021 sein Rekordhoch von 68.000 Dollar erreichte.

Bitcoin-Anleger zittern wegen Kurs

Mittlerweile bietet sich Bitcoin-Investoren eine weniger rosige Lage. Im Vergleich zum Höchststand vom November hat die Kryptowährung fast 40 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Gemäß Berechnungen der Zeitung "Bloomberg" hat der Kurseinbruch auch die in Krypto angelegten Vermögenswerte des mittelamerikanischen Landes um zehn bis 20 Millionen Dollar verkleinert, falls El Salvador seine Bitcoins trotz sinkendem Kurs behalten haben sollte.

Auf Twitter schreibt Bukele, dass er den "Dip" dieses Mal wohl verpasst habe. Als "Buy the Dip" bezeichnet man beim Aktien- und Währungshandel die Strategie, zu investieren, wenn der Kurs tief ist, und darauf zu setzen, dass er nach der getätigten Investition mehr oder weniger rasch ansteigt.

El Salvador zählt zu den ärmsten Ländern in Zentralamerika. Das Land ist hoch verschuldet, bemüht sich beim Internationalen Währungsfonds seit längerem um einen Kredit über 1,3 Milliarden Dollar. Gemäß Regierungsangaben wurde zwar in den vergangenen Wochen ein Teil der Bitcoins wieder in Dollar umgewandelt, trotzdem dürfte das Land dabei einige Millionen Verlust gemacht haben.

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    Immer mehr bekannte Personen investieren in Bitcoin.
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