Tirol
Dieser 6-Punkte-Plan soll Virus-Mutante beikommen
Um der weiteren Ausbreitung der Südafrika-Mutation im Tiroler Problem-Bezirk Schwaz Herr zu werden, hat die Landesregierung einen Plan vorgelegt.
Mit einem weiteren 6-Punkte-Schwerpunktprogramm für den hauptbetroffenen Bezirk Schwaz gehen nun die BürgermeisterInnen des Bezirkes Schwaz, die Bezirkshauptmannschaft Schwaz und das Land Tirol gegen die weitere Ausbreitung der Corona-Mutation vor. Das wurde am Mittwoch in einer Aussendung verkündet. Im Fokus stehen bei den Maßnahmen zusätzliche Testungen und eine Impfoffensive. Die Vorhaben im Detail:
Neben dem bereits erweiterten Testangebot, im Rahmen dessen an insgesamt drei Standorten PCR-Testungen vorgenommen werden können, sollen alle 84.000 EinwohnerInnen des Bezirks einen PCR-Gurgltest erhalten. Diese sollen von den Gemeinden verteilt werden. Um noch mehr Menschen zu einer Testung zu bewegen, kommen die Tests nun zu den Menschen nach Hause.
Das Land Tirol wird die Impfung von über 80-Jährigen im Bezirk Schwaz priorisieren und mit dem Impfstoff BioNTech/Pfizer schnellstmöglich impfen.
In den relevanten Gemeinden mit hohen Mutationszahlen im Bezirk Schwaz werden schwerpunktmäßig PCR-Testungen an Schulen durchgeführt. Dies wird im Rahmen einer Studie mit der Med-Uni und weiteren Partnern umgesetzt.
Allen Betrieben des Bezirkes Schwaz werden gratis Durchtestungen der MitarbeiterInnen vor Ort angeboten. Auch auf diese Weise soll das Testnetz noch engmaschiger ausgeworfen werden.
Um der Ausbreitung der Mutationen auch in den Schulen möglichst wenig Chancen zu geben, wird das Bildungsministerium ersucht, eine Verordnung zu erstellen, mit der die Oberstufen-SchülerInnen im Bezirk Schwaz nach den Semesterferien weiterer zwei Wochen im Distance Learning unterrichtet werden können.
Außerdem wird das Contact Tracing im Bezirk nochmals intensiviert: Während vonseiten des Bundes eine zweimalige Testung empfohlen wird, werden enge Kontaktpersonen (K1) im Bezirk Schwaz bereits jetzt drei Mal getestet, um vor allem auch asymptomatische Fälle mit langer Inkubationszeit vor ihrer Entlassung aus der Quarantäne zu überprüfen. Weitere Kontaktpersonen (K2) wurden bereits vor dem Bekanntwerden erster Auffälligkeiten von Mutationen im Bezirk Schwaz getestet.
Analog zu K1-Personen werden nun auch sie drei Mal getestet – am ersten, fünften und neunten Tag. Damit setzt die BH Schwaz auch in diesem Fall über die allgemein gültigen Empfehlungen einen höheren Standard. Die Vorgehensweise wird bei allen Kontaktpersonen im Bezirk durchgeführt – unabhängig vom Vorliegen eines möglichen (Mutations-)Verdachts. Ebenfalls für alle gilt bei der Entlassung aus der Quarantäne, dass ein negativer PCR-Test vorgewiesen werden muss – ansonsten wird die Quarantäne verlängert. Im Rahmen des Contact Tracings werden indessen jegliche Aktivitäten der vergangenen 14 Tage recherchiert – Kontakte aus diesem Zeitraum werden ebenfalls im Sinne der Quellensuche getestet, Daten und Clusterzusammenhänge laufend geprüft.