Welt

Dieser Mann tötete Osama Bin Laden

Heute Redaktion
Teilen

Vor der Ausstrahlung einer TV-Doku zum Geheimeinsatz gegen den damaligen Al-Kaida-Chef Osama bin Laden hat die US-Militärführung die Soldaten der Eliteeinheit Navy Seals zur Verschwiegenheit ermahnt. "Ein entscheidender Grundsatz unseres Verhaltenskodex lautet: 'Ich äußere mich weder öffentlich über meine Arbeit, noch strebe ich nach Anerkennung für meine Taten'", so Konteradmiral Brian Losey. Trotzdem ist bereits vorab bekannt geworden, wer der Soldat war, der Bin Laden getötet hatte.

Vor der Ausstrahlung einer hat die US-Militärführung die Soldaten der Eliteeinheit Navy Seals zur Verschwiegenheit ermahnt. "Ein entscheidender Grundsatz unseres Verhaltenskodex lautet: 'Ich äußere mich weder öffentlich über meine Arbeit, noch strebe ich nach Anerkennung für meine Taten'", so Konteradmiral Brian Losey. Trotzdem ist bereits vorab bekannt geworden, wer der Soldat war, der Bin Laden getötet hatte.

Der TV-Sender Fox News hatte angekündigt, die Identität des US-Soldaten zu enthüllen, der Bin Laden vor dreieinhalb Jahren erschossen hatte. Die zweiteilige Produktion mit dem Titel "The Man Who Killed Osama Bin Laden" soll am 11. und 12. November ausgestrahlt werden. Fox News wurde nach eigenen Angaben bisher nicht vom Pentagon kontaktiert und betonte, am Sendeplan festzuhalten.

Bereits vorab bekannt: "The Man Who Killed Osama Bin Laden" ist Robert O'Neill, ein hochdekorierter Elite-Soldat der Navy Seals und Anführer der Einheit, die den Terror-Führer jagte, so die Seite "Sofrep". Die Sendung soll minutiös rekonstruieren, wie der Anführer des islamistischen Terrornetzwerks im Mai 2011 in seinem Versteck im pakistanischen Abbottabad von dem Seal-Kommando getötet wurde.

Bisher unbekannte Details

O'Neill, der die tödlichen Schüsse auf ihn abgab, wird dem Sender zufolge erzählen, wie er zum Elitekämpfer ausgebildet und für die Geheimmission "Neptune Spear" nach Pakistan geschickt wurde. Die Schilderung der letzten Nacht in Osama bin Ladens Leben soll bisher unbekannte Details enthüllen.

Ein anderer Navy-Seals-Soldat hatte vor zwei Jahren ein Buch über den Einsatz veröffentlicht und damit den Ärger des Pentagons auf sich gezogen, da er dem Ministerium seinen Text nicht wie vorgeschrieben zur Prüfung übermittelte. Das nächste Buch von Matt Bissonnette über seine Erlebnisse als Elitesoldat erscheint nun in Absprache mit dem Pentagon.

"Lebenslange Verpflichtung"

"Wir dulden keine absichtliche und egoistische Missachtung unserer Grundwerte aufgrund des Strebens nach Bekanntheit oder aus finanziellen Interessen", betonte Losey in einem Schreiben vom 31. Oktober, das der Nachrichtenagentur AFP am Montag vorlag. Die Bewahrung der Anonymität sei "eine lebenslange Verpflichtung" für die Elitesoldaten.

In dem Schreiben heißt es weiter, dass die Offenlegung von geheimen Informationen "juristische Konsequenzen haben" werde. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums verwies auf die Verschwiegenheitspflicht, die auch für ehemalige Soldaten gelte.

Soldat meldete sich zu Wort

Der 38-jährige O'Neill gab nun in einem Interview mit der "Washington Post" seine bisher streng gehütete Identität preis. O'Neill sagte, er habe sich wegen seiner drohenden Enttarnung durch Dritte entschlossen, in der TV-Dokumentation aufzutreten. O'Neill erzählte der "Washington Post", er habe bei dem Geheimeinsatz in Abottabad an zweiter Stelle der Seals-Speerspitze gestanden, die in Bin Ladens Versteck eindrang. Als der Al-Kaida-Chef an der Tür seines Schlafzimmers auftauchte, habe der Frontmann des Kommandos ihn mit seinem Schuss zunächst verfehlt.

Hinter seinem Mitkämpfer sei er dann "in den Raum hineingerollt", schilderte O'Neill die letzten Sekunden im Leben des damals meistgesuchten Mannes der Welt. "Da stand er dann, Bin Laden. Er hatte seine Hände auf den Schultern einer Frau, die er vor sich schob." Durch seine Nachtsichtgläser habe er Bin Laden trotz des dunklen Raums eindeutig identifizieren können und abgedrückt, sagte O'Neill. Die Kugel habe Bin Ladens Schädel gespalten.