Der Sommer lädt bei milden Temperaturen natürlich nach draußen ein und man verbringt den Tag abseits des Büros gerne in der Sonne. Wenn wir einmal nicht von 35 Grad Celsius im Schatten ausgehen, ist auch unser Vierbeiner natürlich gerne überall mit von der Partie, läuft mit uns durch den Wald, um sich danach im Bach zu erfrischen.
In den kühleren Abendstunden geht man die letzte Gassi-Runde dann entlang der Felder, um noch so viel Tageslicht wie möglich zu erhaschen. Und DORT lauern sie: die Grannen. Von Juni bis September sollte man vor diesen kleinen Pflanzenteilen mit den Widerhaken auf der Hut sein.
Gräser und auch Getreide sind im Sommer trocken und reif und heften sich gerne an Kleidung und auch Fell. Natürlich ist es kein Organismus, der sich selbst bewegen kann, aber durch Reibung der Widerhaken auf Mensch und Tier bohrt sich die Granne tatsächlich unter die Haut und löst gerne dann im tieferen Gewebe schwere Entzündungen aus. Vor allem in Bereichen zwischen den Zehen, in den Leisten und Achseln bemerkt man das "Todesgras" nicht gleich und das Ekzem ist vorprogrammiert.
So schlimm eine entzündete Hautstelle auch sein mag, mit guter Zugsalbe kriegt man den eitrigen Bereich meist schnell in den Griff. In Nase, Ohren, Augen oder gar durch Einatmen in der Lunge sind Grannen allerdings besonders gefährlich und die Entfernung funktioniert oft nur unter Vollnarkose im Operationssaal.
Oberflächlich kann und soll man natürlich Grannen sofort aus dem Fell entfernen, damit sie keinen weiteren Schaden anrichten können. Oft bemerkt man aber erst die Entzündung, wenn der Hund an einer Stelle besonders schleckt oder vielleicht sogar humpelt. In der Nase sorgen Grannen für heftige Niesattacken, oder für Husten im Rachenbereich, im Auge für Rötungen und Ausfluss und im Ohr wird sich ständig heftig geschüttelt – bei all diesen Symptomen sollte man so schnell wie möglich seinen Tierarzt des Vertrauens aufsuchen.
Gewusst?
Dinkel, Hafer und Weizen haben gar keine Grannen – Gerste und Roggen jedoch die längsten der Bösewichte.
Dieses kleine Getreidefuzzel kann also für erheblichen Schmerz und auch finanzielle Engpässe sorgen, denn wir wissen schließlich, was eine Operation beim Hund kosten kann. Vorbeugen kann man eigentlich nur, indem man hohe Gräser meidet und den Hund dort auch nicht tollen lässt. Das Getreidefeld ist sowieso tabu, aber auch wild wachsende "Mäuse-Gerste" ist ein großer Grannenproduzent und sollte gemieden werden.
Langhaarhunde sind leider besonders anfällig, weshalb man vielleicht in den Sommermonaten gerade beim Fell um den Ohren, den Augen und auch an den Pfoten zur Schere greifen sollte. Sonst einfach nach den Spaziergängen gut bürsten.