Flüchtlingsspiel – was soll da nicht in Ordnung sein...

Schuldirektor Nikolaus Glattauer gibt Noten. Heute: Hilf-, mut-, und machtlose Politik. Direktorin wird zum "Rapport" zitiert. Schuldirektor als 7-facher Mörder.

Auf vielfachen Wunsch zum neuen Buch der berühmtesten Lehrerin Österreichs, Susanne Wiesinger: Ich hab es inzwischen gelesen und konstatiere, dass es die Kollegin wieder gut gemeint hat. Viel Neues steht halt nicht drin, dieses dafür vor den gewohnten Hintergrundfeindbildern a) Moslems, b) Politiker, c) Moslems.

Gut finde ich die Plädoyers gegen Ausländer-Ghetto-Klassen, den rot-schwarzen Postenschacher und die ärgerliche Hilf-, Mut- und Machtlosigkeit der Bildungsdirektionen gegenüber einer altblau eingefärbten Schulpolitik, zu deren Aushängeschild sich Susanne Wiesinger freilich einst selbst hat machen lassen.

Direktorin zum "Rapport" zitiert

Das (für siehe oben) "So-fühlt-sich-Flüchtling-sein-an"-Rollenspiel an einem Wiener Gymnasium, "Heute" berichtete. Was bitte soll daran nicht in Ordnung gewesen sein? Im Schulgemeinschaftsausschuss mit den Eltern beschlossen. Von kritischen Schülern unter Anleitung einer Theater Gruppe geplant, mithilfe engagierter Lehrerinnen abgewickelt.

Und jetzt verbietet das Ministerium das Projekt "mit sofortiger Wirkung", weil es zwei von 200 Schülern "zu nah gegangen" sein soll? Und Sie, Frau Kollegin Manuela Wallner, werden vom Bildungsdirektor "zum Rapport befohlen"?

Sollen Schulen künftig Mauthausen, Stalingrad oder Fischsterben auch nicht mehr unterrichten, weil es Schülern "zu nah gehen" könnte?

Schuldirektor als 7-facher Mörder

In Thailands Provinz Lop Buri nördlich von Bangkok hat jetzt ein Schuldirektor, der eine Stunde zuvor noch Hefte korrigiert hatte, das Schmuckgeschäft eines "Robinson"-Kaufhauses überfallen und sich danach den Fluchtweg freigeschossen. Sieben Tote. So einen Direktor würde ich zum Rapport zitieren. ;-) Gar nicht lustig, ich weiß schon, Botschaft trotzdem angekommen?