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Disney plant eigene Themen-Wohnsiedlung in Kalifornien

Disney-Fans aufgepasst: Das US-amerikanische Unternehmen will Themen-Wohnsiedlungen in Kalifornien bauen.

Heute Redaktion
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So soll das Disney-Dorf aussehen.
So soll das Disney-Dorf aussehen.
Disney

Mickey Mouse, Goofy und Co. als Nachbarn: Wer gerne in einem Disney-Themenpark wohnen würde, kann dies nun bald tun. Das US-amerikanische Medienunternehmen plant dazu Wohnsiedlungen in Kalifornien.

Bewohner als Teil der Inszenierung

Unter dem Motto "Storyliving" will der Konzern eigene Disney-Dörfer bauen und hofft so, einen weiteren lukrativen Geschäftszweig zu erschließen. Als Bewohner und Bewohnerin wird man aber selbst Teil der Inszenierung, denn die Siedlungen sollen auch eine Touristenattraktion werden, berichtet "orf.at".

1.900 Wohneinheiten geplant

Mitten in der kalifornischen Wüste, unweit von Palm Springs, sollen unter dem Namen "Cotino" auf rund zehn Hektar 1.900 Wohneinheiten entstehen, die Teil des neuen "Storyliving"-Projektes sind. 

"Stellen Sie sich Ihr Leben an einem Ort vor, wo der weltberühmte Disney-Service jeden Moment besonders macht", sagt Helen Pak, Geschäftsführerin von Disney Parks, Experiences and Products, in einem Werbevideo. Für ein Leben im Mickey-Mouse-Dorf braucht man jedoch viel Geld. Die Eigentumswohnungen, Häuser und Villen werden nur zum Verkauf angeboten, Mietoptionen gibt es keine.

Lagune in Zentrum

Geplant ist eine große Lagune im Zentrum des Ortes. Geschäfte, Restaurants und ein Strandclubhaus sind ebenfalls einkalkuliert. Hier soll das Disney-Entertainment das ganze Jahr über für Unterhaltung sorgen. Dazu werden "kuratierte Erlebnisse" wie Liveauftritte und Kochkurse beworben. Auch ein Hotel ist in Planung, mit Tagespässen sollen Touristen Zugang zu Lagune und Wasserpark erhalten.

Wie viel die Unterkünfte kosten und wie sie finanziert werden, ist noch unklar. Auch der Baubeginn wurde noch nicht bekanntgegeben. Wie die Zeitung "USA Today" berichtet, soll die Stadt nicht von Disney selbst, sondern dem Unternehmen DMB Development gebaut und konzipiert werden. Einen Teil der Unterkünfte möchte man laut aktuellem Stand für Bewohnerinnen und Bewohner ab 55 Jahren reservieren.

Disney-Manager Josh D’Amaro schreibt in einem Blogbeitrag, dass es bei den themenbezogenen Wohnanlagen vor allem darum gehen soll, "das Geschichtenerzählen auf das Geschichtenerleben auszuweiten". Die Bewohnerinnen und Bewohner werden aktiv an den Geschichten beteiligt sein, deren Darsteller ebenfalls Teil der Gemeinden sind.

Kritik von Umweltschützern

In sozialen Netzwerken löste das Konzept für gemischte Reaktionen aus. Manche User bezeichnen es gar als "dystopisch". Auch Umweltschützer kritisieren das Projekt. "Ein großer See – zehn Hektar sind groß – in einer sehr heißen Wüste, in einem Staat, in dem wir nicht viel zusätzliches Wasser zur Verfügung haben, macht aus ökologischer Sicht keinen Sinn", sagte etwa Nicola Ulibarri von der University of California im Gespräch mit dem "Guardian". 

Es ist nicht das erste Mal, dass Disney derartige Wohnanlagen plant. Bereits 1966 hatte Gründervater Walt Disney die Vision eine utopische Zukunftsstadt "Experimental Prototype Community of Tomorrow" (EPCOT) zu bauen. Er starb wenige Monate an den Folgen eines Lungentumors, die Idee wurde nie verwirklicht.

In den 1990er Jahren wurde nahe Orlando die umstrittene Stadt "Celebration" errichtet. Es handelt sich um eine Art Vollzeitresort ohne eigene Polizei oder kommunaler Befugnisse. Die Bewohner beklagen, dass die Stadt von Touristen überrannt werde.

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