Coronavirus

Distance Learning nun "deutlich organisierter"

Besonders an Mittelschulen & AHS-Unterstufen verläuft das Distance Learning im Vergleich zum ersten Lockdown dieses Mal "deutlich organisierter".

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Unterricht zu Hause<br>
Unterricht zu Hause
(Bild: Leser-Reporter/Daniela D.)

Die beschlossene Schulschließung während des zweiten harten Lockdowns sorgte bei vielen Eltern, Schülern und Lehrern für Verunsicherung. Nun scheint es jedoch so, als würde das Distance Learning bei diesem Mal viel besser funktionieren. Im Vergleich zum ersten Lockdown läuft der Unterricht daheim nun "deutlich organisierter" ab - das gilt vor allem für den Bereich der Mittelschulen und AHS-Unterstufe. Das ergaben die bisherigen Rückmeldungen bei den großen Elternverbänden am Ende der ersten Woche. Gleichzeitig dürfte es aber vor allem an den AHS-Unterstufen deutliche Unterschiede beim Umfang der Aufgaben und des durchgeführten Unterrichts geben.

"Die Schulen sind organisierter, auch mit den Livestream-Stunden oder Video-Aufzeichnungen", so die Vorsitzende des Dachverbands der Elternvereine an den öffentlichen Pflichtschulen, Evelyn Kometter, zur Nachrichtenagentur APA. Das gelte für das ganze Bundesgebiet: "Die Kinder wissen ganz genau, wann der Unterricht anfängt und aufhört - vor allem im Mittelschulbereich."

Unterschied bei Volksschulen

Bei den Volksschulen sei das teilweise anders. "Da sind wir von den Standgeräten her nicht so gut aufgestellt." Deshalb sei es wichtig, dass die Schüler direkt am Standort versorgt werden. Dieses Mal kämen wesentlich mehr Schüler an die Schulen als während des ersten Lockdowns. Insbesondere in Oberösterreich, Niederösterreich und Salzburg seien die Besuchszahlen an den Volks-, zum Teil aber auch an den Mittelschulen enorm hoch.

"Da ist die Infrastruktur für Online-Stunden nicht so gegeben. Die Leitungen geben das nicht her, wenn alle gleichzeitig im Netz sind."

Problem: "Entweder du kapierst es oder nicht"

Kometter findet dabei das Verhalten vieler Lehrer an den AHS-Unterstufen problematisch: "Da ist vielen nicht bewusst, dass sie die Zukunft unserer Gesellschaft ausbilden sollen. Da wird einfach drübergefahren nach dem Motto: Entweder du kapierst es oder nicht. Das ist an Volks- und Mittelschulen ganz anders."

Bei dem diesmaligen Schul-Shutdown und damit einhergehendem Distance Learning gebe es deutliche Unterschiede, so Elisabeth Rosenberger vom Bundesverband der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen (BEV). Die Rückmeldungen seien aber erst punktuell und nicht flächendeckend. Hinsichtlich der Kommunikation seien die meisten Standorte nun wirklich besser aufgestellt als im Frühjahr. Man habe sich auf ein oder zwei Kommunikationssysteme mit Eltern und Schülern geeinigt.

Unterschiedliche Ansätze

Die Gestaltung des Distance Learning lässt aber viele Freiheiten. "Da rennt es total unterschiedlich. Die einen Schüler sind um neun Uhr mit ihren Aufgaben fertig - da kommt von den Lehrern dann das Argument: Man kann die armen Kinder nicht zu lange vor den Computer setzen. Ja, eh: Aber man kann durchaus sagen, ich bin für fünf Minuten da, vergebe die Aufgaben und bin dann per Mail oder Zoom für Fragen erreichbar", so Rosenberger zur APA.

Es gebe aber auch andere Schulen, die dann in die andere Richtung übertreiben. "Die haben stundenplanmäßigen Unterricht, zum Teil auch am Nachmittag, und dann noch Aufgaben. Da geht's wirklich rund, jeder Lehrer versucht durchzudrücken, was geht."

Große Herausforderung für Pädagogen

Besonders für die Pädagogen sei dies alles eine große Herausforderung, zeigt sich Rosenberger verständlich. Die Doppelbelastung wegen der Betreuung und des Distance Learning sei "schon eine Challenge. Die kommen ordentlich dran und sind massiv gefordert."

Ein Punkt beschäftigt momentan nicht nur die Lehrenden, sondern vor allem auch die Schüler: die im Frühjahr anstehende Matura. Nach wie vor nicht gelöst sei laut Rosenberger die Frage, wie man mit der Matura umgehe. Es gebe lediglich die Information, dass an 'fairen' Lösungen gearbeitet werde. "Nur gehört das demnächst auch kommuniziert." Auch Fragen unabhängig von Corona gehörten noch immer geklärt. So beispielsweise die im September angekündigten Änderungen bei der Mathe-Matura - jene seien nach wie vor nicht rechtlich umgesetzt worden.

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