Österreich

DJ-Mord: Jetzt U-Haft über Ehefrau (38) verhängt

Heute Redaktion
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Nach der Bluttat in Wien-Liesing sitzt die Ehefrau nun für zumindest 14 Tage in der Justizanstalt Wien-Josefstadt.
Nach der Bluttat in Wien-Liesing sitzt die Ehefrau nun für zumindest 14 Tage in der Justizanstalt Wien-Josefstadt.
Bild: Helmut Graf, privat

Wie "Heute" erfuhr, wurde am Wiener Landesgericht nun die Untersuchungshaft über die dringend tatverdächtige Ehefrau des erstochenen DJs verhängt.

Drei Tage nach der fürchterlichen Bluttat in einer Siedlung in der Wiener Karl-Heinz-Straße wurde die Verdächtige heute dem Haft- und Rechtsschutzrichter am Wiener "Landl" vorgeführt.

Der Jurist verschaffte sich einen Überblick über den bisherigen Ermittlungsstand der Kriminalpolizei, arbeitete den Akt durch und hörte die Verdächtige und ihren Verteidiger. Dann kam er zum Schluss, dass über die unter Mordverdacht stehende Jasmina M. die Untersuchungshaft verhängt wird – dies bestätigte Gerichtssprecherin Christina Salzborn auf "Heute"-Anfrage. In 14 Tagen findet dann die nächste Haftprüfung statt.

Opfer arbeitete als DJ

Wie von "Heute" berichtet, kommen immer mehr tragische Hintergründe ans Tageslicht: Das Opfer war im Wiener Nachtleben ein Hit: Arnel M. (40) legte als "DJ Flava" in In-Lokalen wie dem "Camera Club", dem "Palais Palffy" oder dem einstigen "Lutz Club" auf. Ein Kollege zeigte sich gegenüber "Heute" tief betroffen:

"Er war ein sehr netter Typ, der gerne das ein oder andere Glas Wodka getrunken hat – aber niemals aggressiv war, auch nicht gegenüber betrunkenen Nachtschwärmern. Er liebte die Partyschiene, Hip-Hop und spanische Musik."

Ehe aus dem Takt

Nach 16 Jahren dürfte seine Ehe zuletzt aber aus dem Takt geraten sein. Gattin Jasmina (38) sagte bei der Polizei aus:

"Mein Mann drosch die Kinder und mich seit Jahren mit einem Gürtel."

Am Samstag soll er seine Stieftochter, eine HTL-Schülerin (18) im Maturajahr, wieder einmal misshandelt haben. Jasmina M., die gerade ein Sackerl Tiefkühl-Pommes aufgeschnitten hatte, wollte ihrer Tochter beistehen. In Rage traf sie Arnel M. einmal mit dem 20-Zentimeter-Küchenmesser in den Oberkörper.

Fotos: Hier geschah die Bluttat

Er war laut der Verdächtigen fuchsteufelswild auf die Ehefrau zugestürzt. "Ich wollte ihn doch nicht töten. Was soll jetzt bloß aus unseren beiden Kindern werden", schluchzte Jasmina M. im Verhör.

Enormer Schock für Familie

Völlig fassungslos reagierten auch die in Bosnien lebenden Angehörigen des Opfers auf die Todesnachricht. Erst gestern erfuhren sie von dem Gewaltverbrechen. "Arnel war ein liebevoller Vater und hat seine Frau auf Händen getragen", sagte sein Bruder Azor zu "Heute".

Und: "Sie waren beide sehr temperamentvoll, haben oft gestritten – sich aber auch wieder vertragen." Laut dem 38-Jährigen steht die ganze Familie unter Schock: "Meine Mama und meine Schwester brachen heulend zusammen und mussten sogar ins Spital gebracht werden. Wir können uns das alles nicht erklären."

Azors Frau: "Jasmina war wie eine Schwester für mich." Gegen Jasmina M. wird nun wegen Mordverdachts ermittelt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Video vom Tatort

(coi)