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Djokovic-Trainer lässt tief blicken: "Immer verrückter"

Novak Djokovic ist wieder die Nummer 1 der Tennis-Welt. Sein Trainer Goran Ivanisevic gibt Einblick, wie der "Djoker" wirklich tickt.

Martin Huber
Trainer Ivanisevic über Djokovic: "Von einer anderen Spezies."
Trainer Ivanisevic über Djokovic: "Von einer anderen Spezies."
imago images/ThomasReiner.pro

22:22! Novak Djokovic hat mit dem Triumph bei den Australian Open mit Rafael Nadal gleichgezogen. Beide Tennis-Stars halten jetzt bei 22 Grand-Slam-Titeln.

"Das ist der größte Erfolg meiner Karriere", meinte der "Djoker" nach dem historischen Erfolg in Melbourne.

Djokovic, der um ein Jahr jünger als Nadal ist, scheint im Vorteil zu sein, beim Wettlauf um die meisten Major-Titel. Nadal kämpfte die letzten Monate mit großen körperlichen Problemen, muss jetzt pausieren. Aber auch Djokovic setzte in Melbourne eine Oberschenkelverletzung zu. 

    Dominic Thiem setzt bei der Rückkehr in die Weltspitze auf ein neues Team. 
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    GEPA

    Sein Trainer Goran Ivanisevic lässt nach dem Finalsieg über Stefanos Tsitsipas tief blicken. "Ich würde nicht sagen 100 Prozent, aber 97 Prozent der Spieler wären, nachdem sie am Samstag vor Turnierstart so einen MR-Befund erhalten hätten, direkt zur Turnierleitung gegangen und hätten ihre Teilnahme zurückgezogen. Aber nicht Novak, er ist von einer anderen Spezies. Es ist jeden Tag besser und besser geworden, was ich nicht erwartet hatte."

    Djokovic kündigte an, den Oberschenkel in den nächsten Tagen untersuchen zu lassen. Danach werde er den weiteren Turnierplan festlegen.

      Fußball-Fan in Köln: Dominic Thiem verfolgt mit Freundin Lili vor der Tennis-Saison 2023 das 1:1 von Köln gegen Hoffenheim im Stadion. 
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      Trainer Ivanisevic war selbst die Nummer zwei der Welt und gewann als Qualifikant in Wimbledon. Beim Empfang danach in Split stripte der Top-Aufschläger vor Tausenden Fans. An Djokovic schätze er dessen Verrücktheit. "Er werde einfach immer verrückter. Und es gibt kein Ende für die Verrücktheit. Natürlich meine ich das auf eine positive Art und Weise", ergänzte er.

      Die Verrücktheit helfe dabei, schwierige Situationen zu meistern. Eine entscheidende Qualität bei einem Grand Slam über zwei Wochen, wo der Sieger sieben Matches in Serie gewinnen muss.

      "Ich war auch Tennis-Profi und auch ein bisschen verrückt. Ich weiß also, wie er sich fühlt. Ich habe ihm oft gesagt, du kannst mir sagen, was du willst, aber du musst gewinnen, sonst hast du ein Problem", sagte Ivanisevic.

      Im anderen Fall hätte er aber auch selbst ein Problem. "Ihn zu coachen ist wie der Trainer von Real Madrid zu sein. Druck ist immer da, nur Titel und Rekorde zählen."

        Sepp Resnik mit zerstörten Tennisschlägern in seinem Domizil in der Lobau: "Ein Geschenk von Dominic."
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        Helmut Graf

        Djokovics Titelhunger ist jedenfalls nicht gestillt. "So viele Slams wie möglich zu gewinnen, ist die größte Motivation, um weiterzuspielen", betonte der Weltranglistenerste. "Ich fühle mich mit meinem Tennis großartig, physisch gut und mental stark. Ich habe die Chance, bei jedem Grand Slam gegen jeden Gegner zu gewinnen."

        Offen ist, ob er 2023 an allen Turnieren teilnehmen darf. Denn seine Impfweigerung könnte ihn den Start bei den März-Turnieren in Indian Wells und Miami kosten. In den USA gilt weiterhin die vollständige Corona-Impfung als Einreisevoraussetzung.

          Tennis-Held Dominic Thiem! Wir zeigen in einer großen Diashow das Leben des rot-weiß-roten Sportstars.
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